Würde mich jemand fragen, der sich für meine Arbeit als Impulsgeber und Berater interessiert, was denn hauptsächlich verantwortlich für Blockaden in der Weiterentwicklung eines Menschen sei, wäre meine Antwort:
„Ein niedriges Maß an Selbstliebe und ein geringes Selbstwertgefühl!“
Denke ich an bisherige Sitzungen mit meinen Klienten zurück, die ich bei der Konfliktlösung unterstützen durfte, waren diese elementaren Faktoren häufig irritiert. Sie machten zahlreiche unangenehme Erfahrungen in ihrem Leben durch – von Kindheit an, bis zur Gegenwart.
Die ersten und wichtigsten Bezugspersonen eines Kindes sind die Eltern. Wenn diese nicht in der Lage waren, sich selbst zu lieben, und wiederum ihre Eltern die gleichen Probleme hatten, werden in der Regel von Generation zu Generation Unsicherheit, Minderwertigkeit, Lieblosigkeit und oftmals Kritik übertragen, inklusive weiterer harter Urteile. Dies geschieht hauptsächlich unbewusst.
Solch ein Kreislauf kann unterbrochen werden, sobald die betroffenen Opfer, die später ganz automatisch zu Tätern werden, zu reflektieren beginnen. Zusätzlich braucht es die bewusste Entscheidung dazu, alles, was die Selbstliebe und das Selbstwertgefühl beeinträchtigt hat, zu klären und aufzulösen.
Ansonsten bekommen zahlreiche Konflikte häufig eine Dramatik, die eine Negativspirale entstehen lässt - einhergehend mit Energiemangel...
Wer sich nicht selbst liebt, sich nicht wertschätzt
und sich auch nicht im Klaren darüber ist, welche Charaktermerkmale, Fähigkeiten und Eigenheiten einen besonders und einzigartig machen, der zieht meistens folgende Erfahrungen bzw. Gedanken und Emotionen an:
- Dominante Mitmenschen, die sich respektlos verhalten...
- Ständige Vergleiche mit anderen, die irgendetwas besser können...
- Man bekommt regelmäßig seine Schwächen aufgezählt...
- Permanente Kritik, die das Gefühl vermittelt, nicht richtig zu sein...
- Situationen, in denen sich Schuld- und Schamgefühle zeigen...
- Zurückweisung in verschiedenster Form (die erst recht Zweifel aufkommen lassen)...
- Man denkt, nicht wichtig oder überflüssig zu sein...
- Immer wieder Stress durch Manipulationen bzw. Manipulatoren...
- Ein starkes Bestreben, Anerkennung und Lob von außen zu erhalten...
- Eine fehlende wohlwollende Kommunikation mit sich selbst, vor allem wenn man meint, Fehler gemacht zu haben...
- Mitmenschen hebt man auf ein Podest, gleichzeitig erniedrigt man sich bereitwillig und verlässt somit die Ebene der Augenhöhe...
Das waren jetzt nur einige Beispiele.
Ich habe in den letzten Jahren erkannt, dass ein Mensch nur dann in Balance sein und seine Potenziale voll ausschöpfen kann, wenn die Selbstliebe und das Selbstwertgefühl im Lot sind.
Das bezieht sich sowohl auf den privaten, als auch auf den beruflichen Bereich. Und da sind wir schon bei den Schwierigkeiten, die auch mir persönlich zu schaffen machen:
Ich ertappe mich in vielen alltäglichen Situationen, dass meine innere Kommunikation mir selbst gegenüber ziemlich tadelnd ist - auf jeden Fall nicht so wohlwollend, wie ich sie gerne hätte.
Liegt es an den Prägungen, die ich durch meinen kritischen Vater erfahren habe? Ich weiß, dass mein Vater meinen Zwillingsbruder und mich liebt, doch wie viele Unternehmerväter nun mal sind,
haben sie häufig hohe Erwartungen an ihre Kinder.
"Ihr müsst immer besser sein, als ich!"
Diesen Spruch hörte ich ständig von meinem Vater. Er ist heute 73 Jahre alt und immer noch leidenschaftlicher Koch und Gastwirt, und man kann wirklich sagen, er war in den letzten 35 Jahren
ausgesprochen erfolgreich. Das, was er und seine Frau zusammen durch harte Arbeit aufgebaut haben - ein großes Restaurant mit Biergarten und eine Pension mit zehn Zimmern - macht ihnen so schnell
keiner nach. Dies erfolgte ohne jegliches Eigenkapital, denn sie waren Flüchtlinge aus der sozialistischen Tschechoslowakei - in den 1970ern nach Deutschland gekommen.
Was ich definitiv einsehen musste: Ich konnte die Erwartungen meines Vaters nie erfüllen. Das zu leistende Arbeitspensum überforderte mich schon in meiner Kochlehre, und dem Druck, dem man in der
Gastronomie ausgesetzt ist, konnte ich einfach nicht dauerhaft standhalten! Dafür verurteilte ich mich eine ganze Weile:
"Robert, du bist gescheitert und warst niemals so erfolgreich wie dein Papa! Du warst einfach zu schwach und zu empfindlich!"
So dachte ich lange über mich. Trotzdem war ich erleichtert: Es war richtig, den anstrengenden Beruf zu wechseln, mein Dasein als Restaurant-Inhaber aufzugeben, das mich an den Rande eines Burnouts brachte. Nach fünfzehn Jahren als Koch, Kellner, Partyveranstalter und Gastwirt beschloss ich 2011, energetischer Berater zu werden und den Armlängentest zu erlernen, ansonsten wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin! Ich hätte kein Beratungsbusiness, in dem meine Sensitivität gefragt ist, diesen Blog würde ich nicht betreiben, und das "Innere Kind Kartenset" gäbe es ebenfalls nicht.
Im Nachhinein interpretiere ich das als Ausdruck von Selbstliebe.
Ich hatte mich gegen ein Betätigungsfeld entschieden, das mir Energie raubte und mir keine Freude mehr bereitete. Es war eine Entscheidung für meine Berufung als Berater, jedoch auch für mich und meine Bedürfnisse, selbst wenn mein Selbstwertgefühl noch Stärkung brauchte.
Wer sich wirklich liebt, der arbeitet nicht bis zur Erschöpfung, nur um es anderen zu beweisen oder ihre Erwartungen zu erfüllen. Genauso wenig ist es ein Ausdruck von Selbstliebe, sich
für andere Menschen aufzuopfern! Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen ist damit nicht gewahrt.
Jetzt aber zurück zu immer wieder in mir auftauchenden destruktiven Gedanken: Plötzlich sind diese lieblosen Glaubenssätze in meinem Kopf präsent, wenn ich z. B. mit irgendetwas unzufrieden bin
oder sich ein Wunsch nicht erfüllt hat. Als hätte sie mir irgendjemand eingepflanzt. (Meistens ist es jedoch so: Durch eigene Urteile und falsche Schlussfolgerungen nach unschönen Ereignissen ist
man meist selbst dafür verantwortlich, dass sie sich ins Unterbewusstsein einnisten.)
Zudem gibt es in meinem Innersten noch dieses Zögern, damit ich mir ja nicht auf die Schulter klopfe, wenn mir doch etwas Tolles gelungen ist bzw. ich etwas in meinem Leben erreicht habe, worauf ich stolz sein könnte. Eine komische Energie, die wie ein kleines Wichtelwesen in meinem Verstand herumspringt und mahnt, auf keinen Fall zu selbstbewusst zu sein. Das dürfte arrogant machen. Sich selbst mögen? Oh Gott, Nein! Das könnte zu Überheblichkeit und Selbstverliebtheit führen, die nicht gut bei den Mitmenschen ankommt...
Anscheinend ist der Knackpunkt oft die Erziehung der Eltern, in die sich Ängste mischen, dass ein Zuviel an Förderung von Selbstliebe und Selbstwertgefühl kleine Monster heranwachsen lässt, die später ihre Mitmenschen vor den Kopf stoßen und in ihrer Umwelt unangenehm auffallen.
Jemand, dessen Selbstwert unten ist, schielt immer zu anderen hin und vergleicht sich - das ist das Hauptübel!
Viele Jahre habe ich das praktiziert! Das gebe ich offen zu. Diese Vorgehensweise ist den meisten von uns in Fleisch und Blut übergegangen, denn auch das ist sicherlich häufig passiert, wer keine Geschwister hatte, mit denen man verglichen werden konnte. Die Prozedur fand dann eben mit Nachbarskindern, mit Kindern von Familienmitgliedern und Freunden etc. statt. Im Kindergarten ist es ebenfalls gang und gäbe gewesen.
Später in der Schule verursachen Lehrer den unangenehmen Leistungsdruck durch bestimmte Aufgaben, Benotungen, Vergleichen mit Mitschülern usw. Im Privaten war es außerdem nicht besser, z. B. konnte ein simples Spiel zu einem Wettbewerb mutieren:
„Wer ist besser? Wer ist stärker? Wer ist schlauer? Wer hat mehr? Wer gewinnt die meisten Punkte? Wer kann was vorweisen?“
Aber, vielleicht ist das „normal“, weil es in uns ein angeborenen Drang nach Weiterentwicklung und Wohlstand gibt. Schwierigkeiten bekommt jedenfalls der, der in Gebieten tätig ist, die ihm nicht liegen. Darum finde ich es so wichtig, dass Erwachsene genau beobachten, was Kinder gut können und was nicht bzw. erkennen, was ihnen liegt und was nicht, damit sie irgendwann den optimalen und passenden Beruf auswählen können.
In unserer Gesellschaft gibt es bekanntermaßen ein veraltetes Schulsystem, (mit festgelegten und ziemlich starren Lehrplänen und -inhalten) welches Schüler mit völlig unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten in eine Schablone pressen will. Dadurch entsteht die Nötigung, dass Kinder und Jugendliche sich mit Themen beschäftigen müssen, die sie nicht begeistern und interessieren. Dementsprechend sind auch die Noten. Zwangsläufig ergibt sich bei Schülern, deren Selbstliebe- und Selbstwertgefühl-Werte am Boden sind, die Schlussfolgerung, dass sie einfach nicht genügen oder schlecht sind - ein eindeutiges Fehlurteil...
Motivierend ist dieser Zustand natürlich nicht.
So geht das weiter und weiter. Wenn die Schulabgänger später nicht Gelegenheiten erhalten, z. B. in einem Beruf, den sie lieben, ihre Fähigkeiten zu entdecken und auf Menschen treffen, die wie Mentoren ein Blick dafür haben, was in den jungen Erwachsenen steckt, wiederholen sich Frusterlebnisse, die man aus Kindertagen bereits kennt. Nur sind es dann nicht mehr die Erfahrungen mit Eltern oder anderen Kindern, sondern Konflikte mit Partnern, Arbeitskollegen, Vorgesetzten usw.
Das Schöne an den ganzen unangenehmen Entwicklungen ist: Irgendwann erwacht im Leidgeplagten der Wunsch nach Veränderung. Es wird hinterfragt, und sobald klar wird:
„Hier wiederholt sich etwas ständig in meinem Leben! Es muss etwas damit auf sich haben, dass ich immer wieder ein- und dieselbe Situation erlebe!“
Daraufhin kann man sich beispielsweise mit Hilfe des Armlängentests an die Erforschung und Lösung der Ursachen machen. Oft hat man unbewusst negative Glaubenssätze seiner Eltern (die evtl. auch von früheren Generationen stammen und sozusagen weiter vererbt wurden) zu entlarven und aus seinem System wieder zu verabschieden.
Als Impulsgeber helfe ich Ratsuchenden dabei, sich wieder an ihren heilen Ursprungszustand zu erinnern. Ich lerne und profitiere von jedem, der mit seinen Problemen einen Beratungstermin bucht, weil das Thema Selbstliebe und Selbstwertgefühl regelmäßig Aufmerksamkeit braucht. Man kann sagen: Jeder, der mit meiner Unterstützung ein Thema lösen möchte, erinnert auch mich an die Notwendigkeit, immer wieder bei mir selbst zu schauen. Mir fiel interessanterweise auf, dass ich bestimmte Schwierigkeiten, über die meine Klienten sprechen wollten, in der Vergangenheit selbst erlebt hatte.
Das könnte Dir helfen, liebevoller zu Dir selbst zu sein und Dich selbstsicherer zu fühlen:
1.) Du wirst geliebt, auch wenn Du Liebesentzug erfahren hast.
Mach Dir das bewusst! Denn die Liebe ist in Dir, Du hast die Aufgabe, sie zu aktivieren und sie in Dir ausbreiten zu lassen. Schau Dich zudem in Deinem Umfeld um: Wo und in was kannst Du diese
Liebe entdecken?
2.) Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll,
selbst wenn er meint, Schwächen zu haben! Auch Du bist es.
3.) Es besteht die Möglichkeit, sich täglich neu zu entscheiden
und sich neu auszurichten, um seine Selbstliebe und sein Selbstwertgefühl zu stärken. (In diesem Zusammenhang der nächste Punkt:)
4.) Es ist gut, Dir vor Augen zu führen, was Du gut kannst,
was Dich besonders macht und Dir bisher gelungen ist, ebenso welche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften andere an Dir schätzen usw.
5.) Vergebungsbereitschaft:
Klar gibt es Dinge und Lebensabschnitte, auf die jeder von uns nicht so gerne zurückschaut. Damit wieder Frieden einkehrt, man nicht Jahre später an dem Geschehenen leidet und die Vergangenheit
angenommen werden kann, ist es wichtig, sich für Vergebung zu öffnen - mit dem Ziel, seinen Mitmenschen oder vermeintlichen Peinigern zu vergeben.
6.) Selbstvergebung:
Es ist zwar eine Herausforderung, sich selbst zu vergeben, wenn man meint, etwas nicht richtig gemacht oder nicht rechtzeitig gehandelt zu haben, aber es ist absolut heilsam.
7.) Jegliche Kritik und Verurteilung Dir selbst gegenüber sein lassen,
denn sie bringt Dich nicht weiter und raubt Dir kostbare Energie. Solltest Du trotzdem negative Gedanken wahrnehmen, ist es nicht schlimm. Problematisch wird es nur, wenn Du danach nicht gleich
umswitcht und etwas Gegenteiliges, sprich etwas Aufbauendes denkst. Es ist eine Übungssache.
8.) Deinen Fokus ins Positive rücken
und regelmäßig auf das zu schauen, wofür Du Dich wertschätzen kannst.
9.) Verlasse als Goldfisch das Haifischbecken!
Quält Dich nicht in Gebieten, für die Du nicht geschaffen bist. Hör damit auf, in Bereichen gut sein zu wollen, die vielleicht ein schönes "Nice to have" wären und Dir ein gewisses Ansehen
bringen, die jedoch Dein Herz nicht begeistern! Das bringt nichts.
10.) Konzentriere Dich auf Deinen Seelenplan und Deine Berufung!
Das Betätigungsfeld zu finden, das Dir entspricht, in dem Du Deine Talente einsetzen und zeigen kannst - etwas, das Dir leicht fällt, ist ein ungeheuer beglückender Zustand und erhöht automatisch
Dein Selbstwertgefühl. Andere Menschen mit seinen Fähigkeiten zu dienen und sie zu bereichern ist erfüllend und kann auch zum Beruf werden, der Deine Existenz sichert.
11.) Lass Vergleiche besser sein!
Wie ich es bereits erwähnt habe: Komplett damit aufzuhören, ständig Vergleiche zu ziehen, wird Dich in Deiner Entwicklung bestimmt vorwärts bringen. Warum? Weil Du dadurch weniger im Außen bist
und nicht der Gefahr erliegst, andere nachzumachen. So bist Du gefordert, Dich mit Deinen inneren Schätzen zu beschäftigen und Dein wahres Selbst zu entdecken.
Übrigens übe auch ich immer noch und versuche mich an die elf Punkte zu halten. Es ist ein fortwährender Prozess, der hin und wieder ins Stocken gerät, jedoch bemühe ich mich, gerade dann, mich nicht erneut dafür zu verurteilen.
Welche Konflikte oder unangenehmen Ereignisse auch immer Dir in Deinem Leben Rätsel aufgeben, überprüfe bzw. lass von einem Coach überprüfen, ob es nicht damit zu tun hat, dass Du Deine Selbstliebe und Dein Selbstwertgefühl erhöhen darfst, damit sich Deine Resonanz ändern kann!
Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Ist es Dir bereits gelungen, diese beiden wichtigen Faktoren zu stärken? Wenn ja, durch was? Was hast Du erkannt? Was hat Dir geholfen?
Ich freue mich über eine Anmerkung in der Kommentarleiste. :-)
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