Ich bewundere Menschen, die sich trauen, aus dem Rahmen zu fallen, die ihrem Umfeld zeigen: Es geht auch anders! Mir imponieren Charaktere, denen die Meinung anderer egal ist, die keine Angst
davor haben, von ihrem Umfeld kritisiert zu werden.
"Was sollen denn die anderen denken?"
Vielleicht hast Du diesen Satz in Deiner Kindheit schon einmal von Deinen Eltern oder anderen Erwachsenen gehört. Diese Aussage transportiert auch die Sorge um einen guten Eindruck und um das Ansehen. Irgendwie ist sie verständlich: Niemand will etwas Schlechtes über sich und seine Familie hören. Anlass zur Kritik will man am liebsten vermeiden...
Lieber nicht auffallen!
Weshalb ist diese Haltung bei so vielen Menschen vorherrschend? Als Kind dachte ich, ehrlich gesagt, auch so. Dabei hatte ich einen Zwillingsbruder, mit dem ich in dieselbe Klasse ging. Wir sahen uns ziemlich ähnlich. Nicht auffallen war demzufolge ein Ding der Unmöglichkeit.
Andere zu befremden, in irgendeiner Form negativ Aufmerksamkeit zu erregen - wer will das schon? Eine weit verbreitete Gesinnung, die auf der Urangst beruht, aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen oder sogar verachtet zu werden. Passierte das vor Jahrhunderten, war man als Einzelner kaum überlebensfähig...
Jeder ist anders...
In jedem von uns sind individuelle Merkmale angelegt, die darauf warten, an die Oberfläche zu kommen. Doch oft haben Mitmenschen oder auch ganze Kulturen bzw. Gesellschaften Schwierigkeiten, diese Andersartigkeit zu akzeptieren. Das bekommen diejenigen, die nicht "der Norm" entsprechen, häufig zu spüren.
Wer dann nicht selbstbewusst ist, könnte ausgegrenzt werden...
Pass Dich ein Leben lang an die Wünsche und Vorstellungen der Masse an, verleugne Deine Individualität, Deine Bedürfnisse sowie die kreativen Impulse, die aus Deinem Inneren auftauchen, werde so konform, kontrollier- und berechenbar, wie Staats-, Schul- und Firmensysteme Dich gerne hätten, und Du wirst definitiv unglücklich sein!
Ich bin davon überzeugt: Die Seele will Erfahrungen machen und ihre veranlagten Potenziale ausleben. Jeder Mensch ist wertvoll, ist etwas Besonderes und hat der Welt etwas zu schenken.
"Kannst du nicht normal sein?" Was steckt unbewusst hinter diesem Gedanken? Vielleicht:
- Du passt nicht in mein Weltbild...
- Ich bin nicht bereit, dich so zu akzeptieren, wie du wirklich bist...
- Ich verstehe dich nicht und kann mich nicht in dich einfühlen...
- Du forderst mich heraus, flexibler und toleranter zu werden, doch dazu habe ich keine Lust...
- Ich bin eifersüchtig auf dich, weil du dir etwas erlaubst, was ich mir selbst nicht gestatte...
- Die einseitige Erziehung meiner Eltern bzw. Prägungen meines Kulturkreises wirken noch zu stark in mir...
- Ich habe Angst aufzufallen...
- Du erinnerst mich an meinen Wunsch, ebenfalls anders zu sein als die Norm, doch ich trau es mich nicht. Deshalb hasse ich Dich...
- Ich bin nicht bereit, deine Eigenheiten zu ertragen...
Ganz ehrlich, wie langweilig wäre die Welt, ohne Paradiesvögel, Künstler, Genies, Kreative, Erfinder, revolutionäre Visionäre – also Menschen, die aus dem Rahmen fallen?
Wie toll ist es, wenn uns jemand neue Blickwinkel aufzeigt? Unser Geist wird bereichert und entdeckt die Vielfalt, die er vorher nicht zu sehen vermochte. Und daraus entstehen wieder neue Möglichkeiten.
Inspirationen und Ideen von Menschen, etwas völlig anders zu machen als die Masse, das ist in meinen Augen Gold für die Seele. Erst recht, wenn man versucht, sie in die Praxis umzusetzen...
Andersartigkeit erlaubt!
Trau Dich, anders zu sein!
Heb Dich positiv von der Masse ab!
Falle aus der Rolle!
Zeig Deinem Umfeld Deine Besonderheiten!
Halt Dich nicht zurück!
Lass Dich nicht von Kritikern einschüchtern!
Finde Deinen individuellen Weg, der Dich glücklich macht!
Ja, dazu gehört eine Portion Mut und manchmal etwas Überwindung. Doch meiner eigenen Erfahrung nach wirst Du dafür belohnt werden.
"Kannst du nicht normal sein?"
Lass diese Bemerkung einfach an Dir vorbeiziehen...
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Karin (Sonntag, 26 Mai 2019 20:12)
Hallo Robert,
tja, wie Du ja weißt, ist das so richtig mein Thema. Mit dem Satz "Was sollen denn die Nachbarn denken? " bin ich quasi groß geworden. Und auch heute versuche ich tatsächlich immer noch, hier in diesem kleinen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, nicht aufzufallen, obwohl ich innerlich wahrscheinlich dagegen rebelliere. Es ist sehr schwer, so eine Erziehung als Erwachsener abzulegen und es ganz anders zu machen. Etappe ich ja leider selbst oft dabei, wie ich meinen Kindern ggü. ähnlich handle.
Ich kenne jemanden, der immer sagt: "Was andere über mich reden und denken, geht mich nichts an!" Das bewundere ich ungemein, es ist der perfekte Weg.
Einen schönen Abend wünsche ich Dir noch und vielen Dank für den Beitrag :-).
LG, Karin
Karin (Sonntag, 26 Mai 2019 20:14)
Oje, es hat sich leider der Fehlerteufel eingeschlichen, ich hoffe, man versteht, was ich meine...
Christian (Sonntag, 26 Mai 2019 20:45)
Super Beitrag ,hat mich sehr inspiriert,
Schöne Grüße aus Österreich
Seelenforscher.eu (Sonntag, 26 Mai 2019 21:27)
Hallo liebe Karin, hallo lieber Christian,
ich freu mich, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. :)
@Karin: Doch, alles verständlich. :) In Kleinstädten oder auf dem Dorf steht man sicherlich viel stärker unter Beobachtung. Vielleicht ist ein schrittweises "Ausbrechen" geeignet... Ja, es ist schon krass, wie Erziehungsregeln fesseln können... Was ist, wenn viel mehr Menschen, aus ihrer Normalität heraus wollen, als wir glauben? Und keiner da, der es ihnen vormacht ;)
@Christian: Dankeschön! Bin happy, wenn Du durch diesen Artikel inspiriert wurdest. :)
Viele Grüße
Robert :D
Klaus (Montag, 27 Mai 2019 15:17)
Hallo lieber Robert. Ich denke dass jeder Mensch mehr oder weniger mit solchen Aussagen zu kämpfen hat und hatte. Ich habe erst kürzlich einen Satz gelesen, der meiner Meinung nach so gut da rein passt: das was du von mir denkst bin nicht ich, sondern das bist du! Und deshalb ist es für uns so wichtig das zu tun was uns im Leben weiter bringt. Manchmal ist es Spaß, manchmal etwas Verrücktes und manchmal ist es einfach eine Entscheidung die bei anderen insgeheim Neid auslöst gerade weil es uns weiter bringt. Und deshalb werden wir von Ihnen kritisiert. Ich denke es ist auch schwierig "gleichgültig" auf Kritiken zu reagieren, weil man Anfangs noch unsicher ist. Aber wenn das Vertrauen in unserem Lebensweg steigt, dann verkraften wir aus Liebe zu uns selbst langsam mehr und mehr. Vielleicht können wir irgendwann wirklich so zu uns stehen, dass eine Kritik uns nicht mehr aus der Fassung bringen kann. Dann haben wir schon sehr viel geschafft denke ich. Jedenfalls lohnt es sich auf dieses Thema zu schauen und sich damit zu beschäftigen und deshalb danke lieber Robert für diesen wie immer so inspierierenden Artikel.
Seelenforscher.eu (Montag, 27 Mai 2019 15:48)
Lieber Klaus,
ganz, ganz tolle Worte! Du hast es wundervoll zusammengefasst. Ich stimme Dir zu... Eine schöne Ergänzung zu meinem Blogartikel :) Oder Du beginnst auch, Deine Erkenntnisse schriftlich zu teilen. ;)
Vielen Dank dafür!
"Das was du von mir denkst bin nicht ich, sondern das bist du!" regt zum Philosophieren und Erforschen an.
Viele Grüße
Robert :D
Tina (Dienstag, 28 Mai 2019 10:23)
Lieber Robert,
Ein sehr interessantes Thema, denn ich glaube, zu den Menschen zu gehören, die unangepasst sind. Verschiedene Gründe können bei den verschiedenen Menschen dazu führen. Manche wollen auffallen und auf diese Art eine spezielle Beziehung zu ihren Mitmenschen aufbauen.
Bei anderen, wie auch bei mir, ist es so ein: "Ich falle auf, also bin ich. " Ein bisschen wie der Elefant im Porzellanladen. Es ist nicht böse oder so, ich kann es einfach nicht anders. Schon alleine, wenn ich Papierkram machen muss, wird mein ganzer Körper schwer und lässt sich kaum dazu bewegen, das Befohlene auszuführen. Es ist wie klein beigeben, eine Niederlage (Noch so ein Ding und ich steig aus ... Wenn das doch nur nicht noch anstrengender wäre ... Sie haben mich in der Hand ^^). Naja, und wenn ich nicht die Notwendigkeit in einer von mir gewünschten Aufgabe oder Anpassung sehe, werde ich den Teufel tun, mein armes Körperchen so sehr zu zwingen ;)
Wenn ich früher auf solche Art und Weise kritisiert wurde, kamen schon mal Antworten wie: "Kann doch den Nachbarn egal sein, was ich mache." Wenn es etwas Gesellschaftliches war, was ich sinnlos fand, konnte auch mal eine Grundsatzdiskussion auf solche Kritik folgen. Es hat Vorteile und Nachteile, so zu sein. Nachteil: Ja, ich wurde gehänselt. Und habe dadurch eine gewisse Härte entwickelt, dass solche Sachen nicht zu sehr an mich rankommen. Es fällt mir aber auch schwer, in der Öffentlichkeit (eigentlich fast generell) ohne einen gewissen Grundwitz oder -Zynismus zärtliche Gefühle gegenüber Menschen zu zeigen, da mich das angreifbar machen könnte. Es ist auch schwer auszuhalten, wenn andere das tun.
Wenn sich andere selbst in Probleme befördern oder nur klagen und in ihrer Klage kein Handlungsansatz erkennbar ist, kann ich sehr hart sein. Einfach nur mal trösten, ohne gleich an die Lösung zu denken, ist fast undenkbar, es sei denn, man kommuniziert mir, dass man jetzt nur Trost braucht, dann kann ich das unter Umständen auch. Wenn es sonst keiner sieht und es wirklich hilft.
Die positive Seite ist, dass ich sehr gut zu mir stehen kann und mich spüre, meine Grenzen wahrnehme und mir relativ egal ist, was andere (Fremde) über mich denken. Ich habe genug Leute, die bewiesen haben, dass sie im Ernstfall zu mir stehen, auch dann, wenn ich "schwach" bin. Sonst kann es mich ein bisschen verunsichern, wenn man mich unkonstruktiv kritisiert, aber ich denke dann lieber darüber nach, was der andere für ein Problem hat, manchmal auch, wie ich beim nächsten Mal kontern kann. Wenn die Person mir wichtig ist, überlege ich, ob sie selbst eine Unsicherheit oder einen Glaubenssatz oder eine andere Handlungsstruktur dahinter hat (dass sie ggf. nur Gedanken in den Raum wirft und ich mich zu schnell daran aufreibe). Da gibt es auch Themen und Ausdrucksweisen die mich in den Rückzug triggern, und das ist bei Menschen, die mir wichtig sind, schlecht, da arbeite ich dran.
Im Grunde gibt es viel wichtigeres als spießige Nachbarn (Klimawandel, sich für Tiere einsetzen, die Menschen, die einem wichtig sind, Gesundheit, Spaß) und die dürfen sich mal an die eigene Nase fassen. Vielleicht sind solche Leute ja auch da, damit man üben kann, sich abzugrenzen.
Liebe Grüße
Tina
Seelenforscher.eu (Freitag, 31 Mai 2019 15:23)
Hallo liebe Tina,
Dankeschön für Deine Anmerkungen! :)
"Ich falle auf, also bin ich." Dieser Ausspruch amüsiert mich, ich finde ihn gut.
Es stimmt, es gibt so manche Aktivitäten / Verpflichtungen, bei denen man bemerkt, wie schwer der Körper wird. Bei mir ist es so, wenn ich Buchhaltung machen oder mir irgendwelche Gesetzestexte anschauen muss. Da überfällt mich eine bleierne Schwere...
Ich beglückwünsche Dich, dass Du gelernt hast, zu Dir zu stehen bzw., dass es schon in Dir verankert ist. Du sprichst beim Thema Kritik etwas Wichtiges an:
"Was hat der andere für ein Problem?"
Ich glaube nämlich, dass der Kritiker ein Problem hat - wie Du erwähnst. "Wenn du andere kritisierst, hat es grundsätzlich immer mit dir selbst zu tun und man trennt sich mit seinem Urteil vom Rest der Welt oder von den Menschen an sich..." heißt es ja in spirituellen Kreisen.
Und der Kritisierte sollte deshalb kein Problem haben, wenn etwas Kritisches an ihn herangetragen wird. Doch viele Menschen beziehen negative Anmerkungen häufig auf sich selbst und gehen mit ihnen in Resonanz...
Ich finde es toll, wie reflektiert Du vorgehst... Das könnte auch das Positive an kritischen Bemerkungen sein: Man lernt sich von nicht wohlwollenden Menschen abzugrenzen und kann sich fragen: "Hat es mit mir zu tun?" Meistens eben nicht, und deshalb ist es gut "Adieu Kritiker!" zu sagen. ;)
Ein schönes Wochenende und viele Grüße
Robert :)