Darf man für Heilung Geld verlangen?

Foto: pixabay.com
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Ich formuliere die Überschrift gleich einmal um:

„Darf ein Coach oder energetischer Berater, der anderen Menschen mit seinem Fachwissen, seinen Behandlungsmethoden, mit seiner Lebenserfahrung und Intuition hilft, Geld für seine Bemühungen verlangen?“

 

Anhand dieses Satzes kannst Du bestimmt schon erahnen, wie meine Antwort ausfallen wird. Immer wieder kommt diese Frage auf mich zu. Nicht nur Interessenten, sondern auch Coaches, die nach ihren Ausbildungen am Anfang stehen, haben sie gestellt.

 

Jeder, der das Ziel fasst, als Selbständiger hauptberuflich therapeutische oder beratende Leistungen anzubieten, hat die Aufgabe, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Er wird in diesem Prozess mit verschiedensten Details konfrontiert, das sind beispielsweise: Selbstwert, Finanzielles, Ausrichtung der Dienstleistung, Grundhaltung usw.

 

Schon zu meiner Zeit als Gastronom schwebte mir vor, irgendwann als energetischer Berater und Impulsgeber zu arbeiten. Nachdem ich mein Bistro in Berlin verkauft hatte, wollte ich diesen Wunsch angehen und machte ich mich auf die Suche nach einem passenden System.

 

Als ich durch einen „Zufall“ die innerwise Coachingmethode entdeckte, war ich bereits nach meinem ersten Armlängentestkurs (bei der Mentorin Yvonne Langner in Dresden) Feuer und Flamme. Ich brannte dafür, mich selbst und andere mit der kleinen innerwise Heilapotheke zu behandeln. Und ich konnte so viel entdecken... Ich war dermaßen begeistert, dass ich meinem Zwillingsbruder, meiner Mutter, Bekannten und Freunden anbot, kostenlos Stressthemen zu klären. Denn ich wollte üben und sicherer werden.

 

 

Meine Selbstzweifel zu Beginn...

Ich hatte zwar noch keine Praxisräume, aber nach meiner abgeschlossenen Ausbildung als innerwise Coach und einigen Übungsmonaten traf ich die Entscheidung:

 

„Ab jetzt verlange ich Geld dafür!“

 

Die ersten Klienten buchten eine Behandlung, manchmal dauerten die Sitzungen bis zu zweieinhalb Stunden. Ich scheute mich irgendwie, den vollen Betrag abzurechnen, und reduzierte mein Honorar meist, indem ich mindestens dreißig Minuten (und sogar mehr) abzog… Somit ist mir das Zögern beim Rechnungstellen nur allzu bekannt. In mir tauchte die Frage auf:

 

„Darf ich überhaupt so viel abkassieren?“

 

Es dauerte einige Monate, bis sich mein schlechtes Gewissen auflöste…

 

„Robert, warum hast du überhaupt ein schlechtes Gewissen?“ fragte ich mich!

 

„Es ist so viel Geld, und du bist noch nicht so erfahren!“ schwirrte als Begründung in meinem Kopf umher…

 

Ich denke, so geht es nicht wenigen Menschen, die noch am Anfang ihrer Coach-/Therapeuten-Karriere stehen. Welche Faktoren gibt es noch, die eine gewisse Scheu produzieren, selbstbewusst einen Ausgleich für seine Bemühungen zu fordern?

 

 

Warum sollte jemand nicht Geld verlangen dürfen,

wenn es darum geht, bei Klienten Selbstheilungskräfte zu aktivieren?

 

Hat es damit zu tun, dass der Einsatz eines Beraters oder Gesundheitscoaches als nicht wertvoll genug eingestuft wird im Vergleich zu den Bemühungen eines studierten Arztes?

 

Aber selbst da haben wir aufgrund unseres solidarischen Gesundheitssystems keine wirkliche Ahnung von den tatsächlichen Kosten schulmedizinischer Behandlungen. Dass auch ein Arztbesuch Geld kostet, fällt uns erst auf, wenn wir als Privatversicherte die Rechnungen selbst bei der Kasse einreichen müssen, um das Geld zurückerstattet zu bekommen…

 

Hat es vielleicht mit unserer Kultur zu tun, die vom Christentum geprägt wurde? Kirchliche Institutionen oder Klöster mit ihren heilkundlich erfahrenen Mönchen oder Ordensschwestern waren häufig Orte, in denen kranken Menschen kostenlos geholfen wurde.

 

„Für Heilbehandlungen verlangt man kein Geld!“
Spukt dieser Glaubenssatz im Unterbewusstsein herum?

 

Hat sich diese Gesinnung auf uns alle übertragen? Wenn jemand in Not ist, fordert man ihn nicht auch noch auf, etwas zu zahlen! „Er ist sowieso schon arm dran…“ heißt es eventuell. Schwingt also die Angst mit, sich am Leidenden zu bereichern?

 

 

In anderen Bereichen hingegen ist es für uns als Kunden selbstverständlich zu bezahlen.

Oft akzeptieren wir – wenn auch zähneknirschend - die hohen Preise der Reparaturfirmen oder Werkstätten.

 

Wir zahlen für die Inspektion und Reparatur unserer Autos Unsummen und nehmen horrende Kosten für Ersatzteile und Stundenlöhne von Mechanikern und Handwerkern hin. Das Gleiche bei Banken, Finanzdienstleistern, Vermittlern und Immobilienmaklern, deren Provisionen wir als üblich ansehen...

 

Es geht um einen angemessenen Energieausgleich!

 

Um wieder zum Thema Gesundheit zurückzukommen: Ist Dir eigentlich schon aufgefallen, dass sehr viele Menschen bereit sind, für Medikamente viel Geld auszugeben? Durch zahlreiche Strategien haben es Pharmaindustrie und Schulmedizin geschafft, den Gedanken zu verankern:

 

„Es braucht nur das richtige Medikament, und schon ist das Problem gelöst…“

 

In Deutschland muss glücklicherweise niemand fürchten, keine ärztliche Behandlung zu erhalten – das ist der Vorteil unseres heutigen Gesundheitssystems. Aber es führt auch dazu, dass Patienten, die keine ganzheitliche Sicht haben, von einem Arzt zum anderen rennen. Diese Kosten trägt dann die Solidargemeinschaft derer, die krankenversichert sind…

 

Die Leistungen alternativer Therapeuten werden oft nicht von den gesetzlichen Versicherern übernommen - bedauerlicherweise. Das hat verschiedene Gründe.

 

 

Viele sind auf Medikamente fixiert...
Viele sind auf Medikamente fixiert...

Heilsuchende, die nicht mehr weiter wissen...

Ich habe es oft erlebt: Die Patienten, denen die Schulmedizin nicht helfen konnte, landen auf ihrer Suche nach Heilung irgendwann bei energetischen Beratern oder Heilpraktikern und Alternativmedizinern mit einer ganzheitlichen Sicht. Symptome wurden vorher meistens zur Genüge behandelt, doch es geht darum, die Ursachen herauszufinden, um Heilprozesse in Gang zu bringen.

 

Nicht wenige Leidende haben eine jahrelange Odyssee hinter sich. Wenn nun ein „Gesundheits-Coach“ es mit energetischer Arbeit schafft, in ein bis drei Sitzungen die Knackpunkte und Stressfaktoren zu erkennen und im System des Ratsuchenden etwas in Gang zu bringen, auch dabei zu helfen, Bewusstsein zu schaffen und vieles mehr, dann dürften wohl Stundensätze von 50 – 90 € nicht zu viel verlangt sein, oder doch?

 

Ein guter energetischer Berater ist in der Lage, das Wichtigste aufzudecken. So kann er einen Bewusstwerdungsprozess beim Klienten aktivieren, der Selbstheilungskräfte mobilisiert...

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen verschiedenster Krankenhäuser in Deutschland, die erstaunt feststellen konnten, dass sich schulmedizinische Therapien und Folgebehandlungen verkürzen, sobald man die Maßnahmen alternativer Heiler in den Behandlungsverlauf mit einbezieht.

 

Mich erreichte neulich eine Mail mit folgender Fragestellung:

„Robert, ich finde super, was Du machst, aber warum muss Hilfe für Menschen immer an Geld gebunden sein?“

 

(Ich bin der Verfasserin übrigens dankbar für ihre Anmerkung, weil sie mich damit motivierte, Stellung zu beziehen.)

 

Es muss natürlich nicht an Geld gebunden sein. Jeder entscheidet selbst, ob er nach dem gängigen Modell einen Ausgleich durch Geld fordert oder durch ein Tauschgeschäft anderer Art. Ich kenne Therapeuten, die sich von ihren Kollegen behandeln lassen. Im Gegenzug erhalten diese eine Behandlung von ihnen…

 

Wir haben unterschiedliche Weltbilder, Auffassungen, Lebensphilosophien und Prioritäten.

 

 

Hier sind meine Gründe, warum ich es legitim finde, Geld für meine Leistungen als Impulsgeber zu verlangen:

1. Grund: Praktikabilität

Mir persönlich wäre die Vorstellung eines Lebens abseits des Geldkreislaufs bzw. als Alleinversorger, der nur von Tauschgeschäften, Früchten des Waldes und der Wiese lebt, zu kompliziert und unbequem...

 

Ich bin selbst nicht glücklich mit dem bestehenden Geld-Wirtschafts-System und seinem druckvollen Zinsmechanismus, doch heutzutage und bei uns ist nun mal der Euro eines der üblichen Zahlungsmittel. Aber ihn kann man wieder zum höchsten Wohle anderer einsetzen und nicht nur für die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse…

 

Im Idealfall, wenn es gut läuft, kann man später Gutes tun und andere an seiner Fülle teilhaben lassen…

 

 

2. Alles, was gratis ist, ist vielen Leuten nichts wert...

3. Was überhaupt nichts oder nur wenig kostet, wirkt bei vielen Menschen nicht!

Das ist oftmals eine Verstandessache...

 

 

4. Ich habe mit der Zeit gelernt, Geld für meine Leistungen zu fordern, weil ich es mir wert bin. Da sind wir wieder beim Faktor „Selbstwert“.

Wer z. B. für zwei intensive Behandlungsstunden insgesamt nur fünfzig Euro verlangt, der darf sich sein Selbstwertgefühl genauer anschauen!

 

Deshalb finde ich es richtig, für meinen Einsatz, für mein intensives Beschäftigen mit jedem Fall, den Zeitaufwand, das Einfühlen, Zuhören, für die Aufmerksamkeit und „Detektivarbeit“ sowie letztendlich für das Vermitteln von Impulsen an jeden, der Hilfe braucht, einen Energieausgleich zu verlangen.

 

Denn sonst kann „der Impulsgeber“ nicht wirken. Er muss Miete und Essen bezahlen sowie alles Notwendige, um seine anstehenden Projekte finanzieren zu können… Ohne das wäre er in einem existentiellen Dauerstress und würde sich mit der Zeit erschöpfen. Früher oder später ist er dann ausgelaugt und dient nicht mehr dem Universum / dem Göttlichen...

 

 

5. Zu erwähnen ist noch: Als selbständiger Therapeut oder Berater geht man auch Investitionsrisiken ein…

Die Praxis muss finanziert werden, es gibt laufende Kosten, damit z. B. für die Ratsuchenden eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden kann.

 

Außerdem haben wir Ausgaben, weil wir uns regelmäßig weiterbilden. Das Lernen hört niemals auf, und es ist wichtig, neue Erkenntnisse und Methoden zu integrieren…

 

 

6. Und ganz wichtig: Wer kostenlos oder für wenig Geld arbeitet, erschafft Abhängigkeiten und zieht bedürftige Menschen an, die ihn dann mit der Zeit ausnutzen…

Leider ist es so, dass es noch immer genügend Kranke gibt, die sich als Bedürftige fühlen und sich mit ihrer Opferhaltung gerne an Therapeuten hängen, sie als Seelenmülleimer missbrauchen und sich mit ihrer Energie aufladen. Nach dem Prinzip von Yin und Yang trifft derjenige, der eine soziale Ader hat und sein geringes Selbstwertgefühl oder auch seine innere Leere mit Kümmern und Sorgen kompensiert, immer auf den Gegenpart, der genau diese Energie sucht. Nur wird erfahrungsgemäß dieses Abhängigkeitsverhältnis für beide Seiten nicht zufriedenstellend ausgehen…

 

Es gibt sicherlich noch weitere Gründe. Etwas muss ich auf jeden Fall noch nennen:

 

Ich bereite mich auf jeden Klienten vor, und eine gewisse Nacharbeit ist ebenfalls zu vollziehen, indem ich z. B. wichtige Infos notiere… Ich bin übrigens jemand, den bestimmte Fälle auch noch außerhalb der Behandlungszeit beschäftigen. Ich habe es immer noch nicht geschafft, eine „Arbeit ist Arbeit und privat ist privat“-Mentalität zu entwickeln.

 

Hin und wieder gehen mir einige Schicksale nach, oder ein Symptom beschäftigt mich. Nicht selten bekomme ich eine Eingebung, eine Idee nach der Behandlung und teile sie den Betroffenen dann mit…

 

 

Fazit: Ja! Wir dürfen als Therapeuten und Berater mit ruhigem Gewissen Geld für unsere Leistungen verlangen!

Weil sie wertvoll sind und weil so viel dahinter steckt! Wir bemühen uns, Licht ins Dunkel zu bringen und helfen anderen bei der Bewusstwerdung…

 

Es gibt keine Garantie dafür, dass Heilprozesse angestoßen werden. Wundervoll, wenn Heilung geschehen kann, doch es ist sehr abhängig vom Heilsuchenden (ob er auch tatsächlich bereit ist, gesund zu werden, sein Leben zu verändern, Kompromisse aufzugeben, Störquellen zu eliminieren usw.) Aber das ist auch bei Ärzten so: Sie können einfach nicht garantieren, dass ihre Behandlungsmethoden wirken…

 

Auf jeden Fall ist die Ausrichtung eines Beraters oder Coaches entscheidend!

 

„Ich agiere zum höchsten Wohl aller Beteiligten, erschaffe keine Abhängigkeiten und achte auf energetische Klarheit und Integrität, kläre dazu regelmäßig eigene Themen…“, sollte sein Motto sein.

 

(Ich erinnere gerne an die acht „Integrity-Prinzipien“ von Uwe Albrecht – siehe "Integrity is my way"  Sie gelten nicht nur für innerwise Coaches. Es lohnt sich für jeden Menschen, sie in sein Leben zu integrieren.)

 

Im übrigen habe ich diesen Artikel besonders auch für angehende Coaches und Berater geschrieben, denen ich helfen möchte, selbstbewusst an dieses Thema heranzugehen…

 

 

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Tina (Sonntag, 11 November 2018 09:28)

    Lieber Robert,
    interessant, dass es dieses Thema auch im Coaching gibt. Man muss Miete bezahlen, Steuern, Einrichtung und es ist Dein Job. Natürlich muss man mit seinem Job Geld verdienen. Das ist bei Künstlern, Illustratoren etc. auch so, sehr extrem sogar. Da kommt dann noch das Argument dazu "Es macht ja Spaß und ist ja deine Leidenschaft, da ist es ja nicht so schlimm, wenn du nicht so viel verdienst." Oder, noch besser, "es ist ja nur ein Hobby". Was denken diese Leute sich eigentlich? Selbständige arbeiten oft mehr als Angestellte, haben nicht von Anfang an ein Monatsgehalt und ein höheres Berufsrisiko. Man muss auch schauen, was ist, wenn man mal krank wird, oder, im Fall von Heilpraktikern, wenn Thema für sich zu klären hat und dann einfach mal eine Weile nicht bereit für Klienten ist. Dazu kommen noch Miete etc., als Künstler mag das erst mal nicht so schlimm sein. Dann Kundenakquise, Social Media etc.
    Ich glaub, mit der Höhe des Honorars ist es für Heilpraktiker ein bisschen einfacher, weil sich die Aufträge nicht jeder vom anderen unterscheiden: Preise festsetzen, auf die Website oder an die Praxistür kleben und dann auch nehmen. So weiß jeder von Anfang am Bescheid kann sich vorher überlegen, ob er das ausgeben will. Letztendlich ist dieser Blog ja zum Beispiel bereits eine kostenlose Leistung, also was wollen solche Menschen?
    Ich wünsche Dir und allen, die sich selbständig machen, viel Erfolg und lasst Euch nicht ärgern!
    Liebe Grüße
    Tina

  • #2

    Petra (Sonntag, 11 November 2018 16:44)

    Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Genau an dem Punkt stehe, oder stand ich im Moment. Nach einigen Ausbildungen und den Erfahrungen, die das Leben schrieb, habe ich mich entschlossen, mich selbständig zu machen. Nur mit 50 %, weil ich noch eine langjährige Anstellung habe. Habe mich genau so ausprobiert. Mein Gedanke war: ich nehme noch kein Geld, dann kann ich mich ausprobieren und die Patienten haben keine Ansprüche. Wenn man mal die ersten 20 Patienten behandelt hat und sehr gute Erfolge verzeichnen kann, fragt man sich schon: Soll das so weiter gehen? Meine Kasse ist ja leer. Die Leute kommen, ohne groß irgend etwas mitzubringen. Kein Dankeschön. Dann bin ich an den Punkt gekommen, mich zu fragen, ob bei mir noch alles stimmt. Wenn man in der Woche 10 Stunden frei zur Verfügung stellt. Nach dem Nachdenken, kam die Wut auf mich selber. Das war sehr gut. Dann habe ich mir ein Ultimatum gestellt. Letzte Patientin ohne Geld. So ist es weiterhin. War zwar gerade erst, aber die Klarheit bringt mich weiter und macht mir ein besseres Gefühl. Das Problem ist auch, dass man keine zahlenden Kunden anzieht, sondern nur die Leute ohne Geld. Abschließend bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nichts mehr umsonst gibt. Ich und auch meine Arbeit ist es wert.

  • #3

    Brigitte (Montag, 12 November 2018 07:38)

    Da bin ich manchmal hin- und hergerissen. Menschen die lange krank sind, dadurch viell. Finanziell abgerutscht suchen meine Hilfe. Es sind oft sehr liebe Leute und es tut mir weh, wenn sie keine Chane bekommen sollten. Deshalb ist es wichtig zu sagen, wie stark Heilung von ihrer Mitarbeit abhängt, von ihnen selbst. Schon als Kind lernt man: Der Doktor macht dich gesund.
    Ich möchte jedem die Chance geben und den Anstoß Selbstverantwortung zu übernehmen. Da komme ich schon ins Schleudern mit dem Geld. Aber grundsätzlich hast Du Recht.

  • #4

    Klaus (Montag, 12 November 2018 16:43)

    Lieber Robert. Wieder ein sehr aufschlussreicher Artikel. Ich stimme mit dir voll zu. Es ist viel Vorbereitung, Arbeit, Zeit, auch Energie, Geld für Ausbildung usw notwendig um eine Praxis in "Schwung" zu bringen. Und es stimmt auch, dass etwas teueres immer mehr geschätzt wird als etwas billiges. Und...alle müssen von etwas leben auf diesem Planeten. Es stimmt aber auch dass man allen eine Chance geben sollte. Wenn es diesbezüglich ein Problem geben sollte, könnte man immer kurz nachfragen ob es wirklich ein Geldproblem gibt und man könnte dann bei "dieser" Person eine Ausnahme machen (wäre eine Möglichkeit!). Aber grundsätzlich bin ich genau deiner Meinung. Allerdings ist es auch für mich nicht immer leicht den angemessenen Preis festzulegen, aber auch in diesem Zusammenhang wächst man und spührt irgendwann im Herzen was wirklich passend ist und was nicht.
    Danke für deinen wunderschönen Artikel.

  • #5

    Sigrid (Dienstag, 13 November 2018 01:39)

    Ich kenne das Thema sehr gut und in den elf Jahren, in denen ich meine Praxis führe, habe ich bis Mitte diesen Jahres manchmal ein schlechtes Gewissen gehabt, mein Honorar entgegenzunehmen. In der Zeit sind mir zwei Episoden passiert, die ich hier gern wiedergeben möchte. Zu Beginn arbeitete ich gratis oder gegen einen Kaffee. Da sagte ein Klient, ich komme nicht wieder, wenn Sie kein Geld für die Beratung von mir nehmen. Ich fühle mich , als wenn ich Sie ausnutze und das gefällt mir nicht. Eine andere Klientin schreckte später mal plötzlich während eines i tensiven Gespräches hoch und sagte, oh Gott....hoffentlich habe ich genügend Geld mit, um sie zu bezahlen. Ich fragte, wieviel haben Sie denn mit? Sie zögernd: nur 300€. Ich schaute Sie verdutzt an und sagte, dafür kriegen Sie bei mir 15 Beratungsstunden, denn ich arbeitete damals noch mit 20€ Stundensatz. Was will ich Euch damit sagen? Meine Klienten wußten sehr wohl den Wert meiner Arbeit einzuschätzen, aber ich nicht. Die meisten von uns, so auch ich, haben ein kleines Vermögen in ihre Ausbildung gesteckt und sich auf diese Weise qualifiziert, fundiert arbeiten zu können. Das allein reicht allerdings nicht. Denn es gibt auch gute Kollegen, die ihre therapeutischen Fähigkeiten scheinbar in die Wiege gelegt bekommen haben. Mein Tip: Traut Euch für Eure gute Arbeit ein gutes Honorar zu nehmen. Testet z.B. mit dem ALT aus, was die Klienten gern bereit sind zu bezahlen. Abschließend: Ich biete auch offiziell ein soziales Honorar an, wenn wenig Geld da ist. Was soll ich Euch sagen, diese Klienten zahlen immer sofort und mehr als ich Ihnen anbiete. Denn sie wissen es erst recht zu schätzen. Viel Erfolg Euch allen. Seid mutig!

  • #6

    Sylvia (Dienstag, 13 November 2018 12:25)

    Lieber Robert,

    dass ist so super das dieses Thema angesprochen wird.

    Es gibt einem wieder ein paar Denkanstöße, aber auch Bestätigungen zum Thema finanzieller Ausgleich für Leistungen.

    Ich danke dir für deine treffenden Worte.

    Ganz herzlich
    Sylvia

  • #7

    Wiltraud (Sonntag, 18 November 2018 17:02)

    Lieber Robert, dieser Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Immer wieder war ich mit Menschen konfrontiert, die nicht begreifen, dass es für eine Leistung auch einen Ausgleich geben muss. Letztens sagte mir eine Frau, die ich nur ein Mal getroffen hatte: „Ich dachte, du machst das aus Freundschaft.“ Nun, ich habe meine Lektion schon vor einiger Zeit gelernt und stimme deinen hier geäußerten Gedanken voll zu. Liebe Grüße
    Wiltraud

  • #8

    Seelenforscher.eu (Sonntag, 18 November 2018 20:28)

    Hallo Ihr Lieben,
    ich habe mich sehr über Eure Kommentare gefreut :) Vielen Dank! :D

    @Tina: Ich stimme voll zu! Selbständige arbeiten tatsächlich in der Regel mehr als Angestellte und haben deutlich höhere Risiken usw.

    @Petra: Super, dass Du Deine Situation hinterfragt und eine Entscheidung getroffen hast! Eine wichtig Erkenntnis, dass man mit (fast) kostenlosen Leistungen ganz bestimmte Charaktere anzieht...

    @Brigitte: Ich kenne solche Momente ebenfalls. Gut, dass Du den Ratsuchenden vermittelst, dass sie in der Eigenverantwortung sind... Viele Therapeuten bieten ja genau für diese Menschen auch Sozial- oder Sondertarife an...

    @Klaus: Wahre Worte! Es gibt ja im Coachingbereich die Fixierung auf "Hochpreis-Coachings", doch in diesen Genuss kommen meistens nur Menschen, die genügend übrig haben bzw. locker machen können. Ich finde genau wie Du: Auch der Geringverdiener sollte die Chance bekommen, eine energetische Behandlung buchen zu können...

    @Sigrid: Super Beispiele und bestärkende Worte - vielen Dank! Immer wieder interessant, wie die Außenwelt einen Therapeuten darauf aufmerksam macht zu hinterfragen. Oft sind es solche Erlebnisse wie Du geschildert hast, die Botschaften bereithalten... Genau! Der ALT (Armlängentest) ist dabei eine große Hilfe! :)

    @Sylvia: Ich freu mich, wenn Du durch diesen Artikel einige Denkanstöße bekommen hast... :D

    @Wiltraud: Bin happy, wenn Du zustimmst. Wir lernen alle und machen unsere Erfahrungen... Und irgendwann müssen wir eine Entscheidung treffen, uns ausrichten und konsequent dabei bleiben, um die Menschen anzuziehen, die wir um uns herum haben möchten... :)

    Herzliche Grüße an Euch alle
    Robert :D