Wenn etwas wirklich wichtig ist, dann kommt es wieder

Ich finde es immer bereichernd, mich mit meinen Kursteilnehmern auszutauschen. In Gesprächen erhalte ich häufig Inspirationen – ich liebe es, inspiriert und begeistert zu werden. Jedes Mal, wenn ich interessante Sätze höre, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie bedeutsam sind, freue ich mich. Deshalb gebe ich sie gerne weiter. In meinem letzten Seminar „Inneres Kind“ sagte eine Teilnehmerin – Barbara - den Satz:

„Wenn etwas wirklich wichtig ist, dann kommt es wieder!“

Wir diskutierten nämlich über die Angst, etwas im Leben zu verpassen. Das kennst Du bestimmt auch, oder? Oft paart sich diese Befürchtung mit der Sorge, falsche Entscheidungen zu treffen. Doch wie verhält man sich in diesem Zustand hauptsächlich?

In der Regel gibt es zwei Kategorien von Menschen:

Die einen machen aus Angst, etwas zu verpassen, alles mit und sind überall dabei. Sie kompensieren ihre Unsicherheit mit übertriebenem Aktionismus. Am Ende mutet man sich auf diese Weise jedoch zu viel zu und verschwendet kostbare Energie.

Viele verzetteln sich zusätzlich und landen in der Zerstreuung oder sogar - ganz desorientiert - in einer Sackgasse, weil sie überhaupt nicht gelernt haben zu erspüren, was ihr Herz tatsächlich möchte.

Die anderen werden von ihren Ängsten gelähmt und sind nicht in der Lage, überhaupt irgendetwas zu tun, geschweige denn zu entscheiden. Sie bleiben passiv, fühlen sich aber damit nicht wohl. Meistens verstärken sie ihren Leidenszustand durch Selbstvorwürfe und Selbstverurteilungen:

„Mensch, du hättest doch dieses versuchen können, du müsstest doch jenes tun! Aber Du schaffst es einfach nicht…“ usw.

Im Grunde ist es der Verstand, der uns in solchen Situationen ein schlechtes Gewissen bereitet. Das Problem ist:

Aber auch von gesellschaftlichen Vorstellungen, wie etwas zu sein hat. Die meisten merken es nicht einmal. Sie wissen gar nicht, was ihnen wirklich liegt und was nicht. Doch genau das herauszufinden, darum geht es ja im Leben! Dabei sollten die Auffassungen anderer keine Rolle spielen.

Feststeht: Sobald ich mich handlungsunfähig fühle, innerlich aber ahne, dass Veränderungen und Entscheidungen notwendig sind, entsteht Druck in meinem System. Dieser Druck paart sich meinen eigenen Erfahrungen nach häufig mit dem Gefühl des Bedauerns. Man trauert verpassten Chancen nach und wirft sich vor, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben – so bleibt man erst recht in seinem Entwicklungsprozess stecken.

Was habe ich selbst mir in der Vergangenheit schon für Stress gemacht!!! Ich kenne übrigens beide Extreme: Robert, der Akteur, der sich ständig überforderte – auch mit ewigem Herumexperimentieren oder mit Entscheidungen, die sein Herz niemals getroffen hätte. In einigen Lebensphasen gab es jedoch genauso den fast apathischen Robert, der sich nicht traute, eine Wahl zu treffen.

• Chancen verpasste...

• nicht rechtzeitig reagierte…

• es versäumte, Nein zu sagen – aber auch ein „Ja, ich mach´s!“ zu formulieren…

• nicht zum richtigen Zeitpunkt das aussprach, was mein Innerstes mitteilen wollte…

• jemandem nicht meine Zuneigung kundtat…

• Angst hatte, kritisiert und abgelehnt zu werden…

• meiner Wahrheit nicht folgte, sondern den vernünftig klingenden Überzeugungen anderer…

• mich als schwach ansah…
  
  u.v.m.

Doch mit der Zeit vergeht das Bedauern und auch der Schmerz. Glücklicherweise! Weil es im Leben immer wieder neue Chancen gibt und immer wieder neue Türen, die sich öffnen!

Und nach und nach entwickelt und entdeckt man seinen Mut (der ja im Grunde schon immer vorhanden war – eben nur verborgen oder zugedeckt).

Das Ganze geht schneller vonstatten, sobald Du Dich in Selbstvergebung übst. Vergib Dir dafür, dass es so war, wie es war und dass Du nicht gehandelt oder anders reagiert hast, als es Dein Innerstes Dir mitteilte…

Die Seele lernt durch negative Erfahrungen – sehr viele von uns müssen spüren, wie unangenehm die Konsequenzen sind, wenn man nicht rechtzeitig Entscheidungen trifft oder Veränderungen einleitet.

Deine Weisheit erhöht sich ganz besonders in Krisenzeiten, und gerade in leidvollen Phasen entwickelt sich meist die Kraft, die Du benötigst, um wieder umzukehren bzw. einen neuen Weg einzuschlagen…

Je mehr Lebenserfahrung ich ansammelte, desto mehr wurde mir klar, wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören. Denn wenn etwas für die Seele wirklich wichtig ist, dann nimmt man allen Mut zusammen und handelt!

Bei Liebesangelegenheiten merkt man das besonders stark: Du kannst noch so schüchtern und unsicher sein, sobald sich Dein Herz von einem anderen Menschen außerordentlich angezogen fühlt, weil es ahnt:

„Diese Person ist mein Seelenpartner…“ oder Ähnliches, dann überwindest Du Deine Scheu. Falls nicht, dann war es nicht die oder der Richtige! Deshalb hat mir Barbaras Satz so gut gefallen, weil er den überaktiven Verstand beruhigt und mit der Zeit den ganzen Körper entspannt!

„Wenn es wirklich wichtig ist, dann kommt es wieder!“

Lass diese Aussage einmal in Deinem gesamten Organismus klingen und sich ausbreiten. Mir geht es gut damit… Egal in welchem Bereich, ob im Beruf, in der Liebe, im Feld der Kreativität oder wo auch immer – beginne, darauf zu vertrauen:

Das merkt man mit der Zeit z. B. durch Zeichen oder Signale. Hinweise und Fügungen bereiten Dich vor - Synchronizitäten ereignen sich. Menschen treten in Dein Leben, Du bekommst Impulse, oder Du entdeckst irgendwann deren Symbolik, bis Du schließlich alles verstehst. Es ist schlau, achtsam zu sein und Augen und Ohren offen zu halten, ob sich etwas wiederholt...

Genauso ist es übrigens auch mit wichtigen Gedanken, die Du für Deine Arbeit (als Dienstleiter, Therapeut, Schriftsteller, Künstler etc.) brauchst: Elementare Ideen, Hinweise zu Lebensaufgaben, Schlüsselthemen oder Menschen, denen Du begegnen sollst, die bedeutende Inspirationen und wertvolle Lektionen für Dich bereithalten, tauchen wieder auf.

Das Universum macht es möglich, wenn es wichtig ist. Mit dieser vertrauensvollen Haltung können wir uns entspannt und mit Neugier dem Leben hingeben… :)