Zu vertrauen bzw. es wieder zu lernen kann für einen Menschen eine der größten Herausforderungen im Leben sein. Ich selbst kenne genügend Situationen, in denen mein Vertrauen erschüttert wurde. In solchen Momenten verspürt man die unterschiedlichsten Ängste. Sie schnüren einem beispielsweise die Kehle zu oder machen weiche Knie - man fühlt sich einfach nicht mehr sicher.
Ein weiterer Stressfaktor neben Ängsten sind Sorgen. Sie können Dich kaputt machen oder Dir sämtliche Lebensfreude rauben.
Was heißt es, wenn man sich sorgt? „Wer liebt, sorgt sich um jemanden“, hört man immer wieder. Doch stimmt das wirklich? Das kann schon sein, aber heißt „Ich mache mir Sorgen um dich“ nicht auch indirekt:
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Ich vertraue nicht darauf, dass du deine Herausforderungen meisterst.
- Ich vertraue nicht darauf, dass du beschützt bist.
- Ich traue dir nicht zu, dass du dein Leben auf die Reihe bekommst.
Sich zu sorgen ist oft mit Kümmern verbunden: „Ich sorge mich um dich, deshalb kümmere ich mich um dich…“
Mit dieser Einstellung leben bestimmt sehr viele Frauen und Männer, sie nehmen durch ihr Eingreifen / ihr Kümmern dem anderen die Verantwortung ab. Eigentlich ist das eine gewisse Form von
Entmündigung.
Diejenigen, die sich Sorgen machen und dem „Kümmerer-Prinzip“ folgen, meinen meistens, dass sie damit eine Hilfestellung leisten, doch langfristig packen sie sich immer mehr Last auf ihre Schultern.
Beim Umsorgten verhindern sie damit Entwicklungsprozesse, denn manchmal muss man jemanden in seinem Leid sein lassen, bis er es irgendwann selbst nicht mehr aushält und im Inneren die Kraft entwickelt, etwas zu verändern. Wer jedoch immer wieder eingreift, verzögert diesen Prozess.
Diejenigen, die sich um andere sorgen, werden von dem inneren Wunsch getrieben, die Kontrolle über Mitmenschen und Situationen zu behalten. Ich höre es so oft:
„Ich will die Kontrolle nicht verlieren!“
Die besorgten Kümmerer plagt häufig die Angst, es könnte etwas Schlimmes passieren. Das könnte hinter ihrem „gut gemeinten“ Aktionismus stecken.
Jeder kontrolliert auf irgendeine Weise – das ist menschlich. In gewissen Bereichen ist das bestimmt notwendig: Nicht nachzukontrollieren, ob das Bügeleisen oder der Herd tatsächlich ausgeschaltet sind, ist natürlich suboptimal… ;)
Doch permanent die Kontrolle über alles und jeden behalten zu wollen, das strengt mit der Zeit definitiv an.
Wertvolle Lebensenergie wird dafür aufgewendet. Es ist so, als würdest Du auf einem Wagen sitzen, der hinter mehreren kräftigen Pferden mitrollt, nur verbunden durch das Pferdegeschirr, welches Du in Deinen Händen hältst. Du rast die Strecke entlang, und die Pferde werden immer verrückter, schneller und unbändiger.
Wie lange schaffst Du es bei hohem Tempo und eventuell holpriger Strecke, die Rösser unter Kontrolle zu halten? Irgendwann gelingt es nicht mehr, und dann musst(!) Du loslassen, weil es Dir zu viel wird und Deine Kräfte nicht ausreichen.
Ich glaube, das Leben bietet uns genau solche Erlebnisse, wenn wir andauernd im Kontrollmodus sind. Du bekommst Lektionen, um loszulassen, um die Kontrolle aufzugeben… Doch muss man das wirklich heraufbeschwören? Der Arbeitswütige, der sich keine Pausen gönnt und nicht auf seine Bedürfnisse achtet, wird krank oder erleidet einen Unfall und ist somit gezwungen, seine bisherige Verhaltensweise zu korrigieren.
Wer seinen Partner oder seine Kinder aus Sorge extrem kontrolliert, strahlt eine ganz bestimmte Energie aus. Diese Energie prägt und beeinflusst das Unterbewusstsein. Als kleines Kind hinterfragt man es nicht, man sieht es als normal an. Doch irgendwann fällt es auf, dass jemand nur von Ängsten und Sorgen getrieben wird – man fühlt es und nimmt es wahr.
Meine Mutter z. B. ist sehr liebevoll, aber sie ist relativ ängstlich und hat sich immer Sorgen um meinen Zwillingsbruder und mich gemacht. Als Kind habe ich nur gehört: „Fahr nicht mit dem Fahrrad auf der Straße, mach dies nicht, mach das nicht – es könnte etwas passieren, du könntest dich verletzen…“ usw. Irgendwie habe ich ihre Ängste indirekt aufgesogen.
Als Jugendlicher bemerkte ich, dass ich viele Hemmungen hatte.
Abenteuerlust kannte ich gar nicht, denn ich fürchtete mich! Wovor genau? Du kannst es Dir schon denken: Dass bei meinen Aktivitäten etwas Schlimmes passiert! Ich war immer in „Hab-acht-Stellung“, hatte auch Angst vor Unfällen und Verletzungen. Mein Bruder hingegen war da ganz anders.
Diese Furcht ging mir irgendwann auf die Nerven, spätestens als junger Erwachsener wurde mir klar: Ich trage ganz viele Ängste meiner Mama in mir. Das gefiel mir gar nicht. Ich wollte etwas
ändern! Das ging nur durch Konfrontation. Ich brachte den Mut auf, mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren. Mit dem Satz meiner Mutter im Kopf: „Was da alles passieren kann!“
sollte endlich Schluss sein!
Ich nahm mir etwas vor, worüber Du jetzt vielleicht lachen wirst, weil es eher unspektakulär ist: Mit meinem alten klapprigen Auto fuhr ich (als ich 21 Jahre alt war) alleine nach Florenz. Zuvor nahm ich an einem intensiven, zweiwöchigen Italienisch-Crashkurs teil. Danach besuchte ich noch weitere Städte in der Toskana. Es war ein tolles Gefühl! Ich ganz auf mich allein gestellt auf Rundreise im sonnigen Italien. Damals war es meine Absicht, in Hotels als Koch zu arbeiten, um die Sprache zu lernen. Als ich nach einigen Tagen wieder in München angekommen war, war ich richtig stolz auf mich. Es ist alles gut gegangen, meine Ängste waren unbegründet gewesen. Okay, es gibt bestimmt größere „Mutproben“ ;)
Probiere auch Du Dinge, vor denen Du Angst hast – stell Dich Deiner Angst! Fang mit den kleineren an - Augen zu und durch ;) Danach wirst Du gestärkt sein.
Vertrauen heißt, Kontrolle aufzugeben und wieder in der Gegenwart anzukommen…
Das ist für viele weiß Gott nicht leicht! In der Regel kontrolliert der Verstand, und der kann sehr dominant sein! Wer Kontrolle ausübt, der wird indirekt zum Täter und macht andere zu Opfern. Man greift in einen Lebenslauf oder in die Entwicklung eines Menschen ein. Bei Kindern kann dies auch tatsächlich erforderlich sein.
Bist Du aber z. B. eine überängstliche Mutter oder ein übertrieben sorgenvoller Vater und wirst dadurch zum Kontrollfreak, dann besteht die Gefahr, dass Du mit Deinen Schutzmaßnahmen und Maßregelungen die Entwicklung und die natürlichen Impulse Deiner Kinder unterdrückst.
Hinter dieser Verhaltensweise stecken hauptsächlich ungeklärte Ängste. Es müssen nicht Deine eigenen sein, oft wurden sie unbewusst von Eltern, auch von der Gesellschaft übernommen, oder sie haben sich auf Dich übertragen. Deine Vorfahren litten auch schon an bestimmten Ängsten, die sie zu Lebzeiten nicht klären konnten.
Die Informationen von Schocksituationen, Mangelerfahrungen, Traumata! usw. bleiben als Energie gespeichert und setzen sich im Familiensystem fest. Ich meine, immer dann, wenn Du unerklärliche Blockaden hast, ist es wichtig, Deine Ahnenlinien genauer anzuschauen…
Übrigens: Wenn Du Dich zu viel sorgst und ängstigst, hängst Du meist entweder in der Vergangenheit fest (stressvolle frühere Erfahrungen lassen Dich einfach nicht los, Du bist deshalb in einem bestimmten Alter energetisch „festgefroren“). Oder Du befindest Dich gedanklich gleichzeitig in der Zukunft, weil Du Dich um das sorgst, was sein wird, nicht sein wird oder was eventuell passieren könnte. Doch die schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich in der Regel nicht – es sind nur Horror-Phantasien oder auf neudeutsch gesagt „Worst Case Szenarios“.
Beginnst Du, an Deinem Vertrauen zu arbeiten, entscheidest Du Dich dafür, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. So wirst Du präsenter und bewusster für den Moment. Damit hältst Du Deine Lebensenergie bei Dir.
Wenn Dir das Leben Erlebnisse liefert, bei denen Dir die Kontrolle entgleitet…
Ich finde, in Liebesbeziehungen wird das besonders deutlich. Wenn man aus tiefsten Herzen liebt und es einen voll erwischt hat, dann kann sich der Verstand noch so anstrengen - über Liebesgefühle kann man nur schwer Kontrolle ausüben. Bist Du richtig verliebt, dann stehen Dein Herz, Deine Gefühle, die Liebe zum Partner an erster Stelle…
Natürlich kann man auch in Liebesbeziehungen Kontrolle ausüben, doch das ist für mich keine wirkliche Liebe mehr. Oder einer von beiden liebt nicht mehr: Wird dann der Moment verpasst, die Wahrheit zu sagen, wird es destruktiv. Nicht selten wird derjenige, der die Beziehung aufrecht erhalten will, manipulativ. Eifersucht ist übrigens auch ein Gefühl, mit dem man den Partner kontrollieren möchte…
Strebe Vertrauen an!
Stärke diese Kraft in Dir bzw. reaktiviere sie! Dein Leben wird sich ändern! Du wirst Deinen Energielevel erhöhen, da bin ich sicher.
Wenn du nicht im Vertrauen bist, wirst Du Dinge erleben, die Dir weitere Situationen bescheren, in denen Du noch mehr kontrollieren musst. Das macht auf Dauer keinen Spaß.
Mein Mentor Uwe Albrecht sagt in etwa: „Wer permanent Kontrolle ausübt, kann das wahre Leben nicht erfahren und nicht von Fügungen profitieren!“
Davon bin ich auch überzeugt. Das Leben kann Dich nicht beschenken, wenn Du ihm nicht vertraust – erst recht nicht, wenn Du wütend auf das Leben bist…
Viele Menschen haben sich durch ihre ungeklärten Ängste und Sorgen in eine Stagnation manövriert, das kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Die Freiheit ist jedenfalls eingeschränkt. Du bewegst Dich nur im Bereich Deiner unbewusst festgesteckten Grenzen.
Belasten Dich diese Auswirkungen, geht es darum, eine Entscheidung zu treffen. Das ist die Voraussetzung für Veränderungen. Entweder machst Du weiter so wie bisher, oder Du nimmst Deinen Mut zusammen und versuchst Dich - ohne sicheren Boden, ohne Garantien - dem Leben hinzugeben.
Mich faszinieren folgende Aussagen:
Hier meine Tipps zur Vertrauensstärkung:
1. Beschäftige Dich mit Deinem Inneren Kind!
Jeder Erwachsene hat eines, es schleppt negative Erfahrungen, Überzeugungen, übernommene Verhaltensmuster von Eltern usw. mit. Das hat Spuren in Deinem System hinterlassen und Grenzen gesteckt,
die Dich behindern. Versorge Dein Kindheits-Ich mit positiven gegenteiligen Inspirationen und Energien, das wird sich auf Deine Gegenwart auswirken. Mein dafür entwickeltes Kartenset kann Dir
dabei helfen:
www.inneres-kind-kartenset.de
2. Kläre Konflikte aus Deinem Lebenslauf, die Dir einen Schrecken versetzt haben!
Erforsche, ob Du von anderen irgendetwas übernommen hast, was Dein Kontrollbewusstsein gefördert hat. Beschließe, alles Fremde und Behindernde zu verabschieden.
Finde heraus, was Dein Urvertrauen erschüttert hat! Beachte auch die Verbindung zu Deiner ureigenen göttlichen / universellen Quelle, die jeder Mensch ursprünglich besitzt. Bei manchen ist sie jedoch blockiert bzw. gedrosselt. Aber auch das gibt es: Aus Angst, nicht genügend Energie zu bekommen, benutzt man unbewusst andere als Energiequelle – man ist über einen Umweg angedockt. Das ist für beide Seiten auf Dauer ungesund. Ein erfahrener innerwise Coach kann Dir helfen, in diesem Bereich Klarheit zu erhalten.
3. Wende Dich dem Göttlichen zu!
Ich meine, Menschen, die nicht glauben, dass es eine höhere Kraft gibt, die uns auf Erden leitet und auch in gefährlichen Situationen hilft bzw. schützt, die haben es deutlich schwerer als Gläubige. Atheistisch Gesinnte sind nicht selten Einzelkämpfer, die tendenziell spätestens dann gegen das Leben rebellieren, wenn sie Schicksalsschläge oder schwere Krankheiten ereilen...
4. Glaube an geistige Unterstützer!
Jeder Mensch hat welche. Ich glaube beispielsweise an Engel und bin überzeugt, dass jeder einen (oder mehrere) Schutzengel hat. Das sind für mich Helfer im „Team Gottes“ - intelligente Wesen mit einer ungeheuren Weisheit. Sie stehen jedem zur Verfügung, der sie anruft bzw. um Hilfe bittet. Sie vollbringen erstaunliche Dinge, vorausgesetzt die Wünsche entsprechen dem Seelenplan des Bittstellers…
Hast Du Angst um Deine Liebsten, dann bitte Schutzengel darum, auf sie aufzupassen. Falls ich mich z. B. um meine Eltern oder um meinen Bruder und seine Familie sorge, dann hülle ich alle in ein
weißes Licht ein und bitte die Erzengel, auf sie zu achten und sie zu behüten. Daraufhin vertraue ich fest, dass mein Wunsch erfüllt wird. Das hilft mir, Angstgedanken schneller zu transformieren
bzw. loszulassen… (Am Anfang braucht es natürlich etwas Übung.)
Mich entspannt es jedenfalls, wenn ich dem Göttlichen und seinen geistigen Helfern das übergebe / anvertraue, was mir Sorgen bereitet...
5. Verwende "Ich vertraue"-Sätze!
Was meinst Du? Zu wieviel Prozent bist Du im Vertrauen? Das kannst Du kinesiologisch austesten (lassen). Ich verwende gerne den Armlängentest. Bei unter 50 Prozent ist es höchste Zeit etwas zu tun! Überprüfe, ob Dein Unterbewusstsein folgende Sätze bejaht! Wenn nicht, kann der Stress beispielsweise mit innerwise Heilkarten ausgeglichen werden:
Ich vertraue dem Leben.
Ich vertraue mir und meinen Fähigkeiten.
Ich vertraue darauf, dass ich geführt werde.
Ich vertraue darauf, dass ich und meine Liebsten behütet sind.
Ich vertraue darauf, dass …… ihre/seine Eigenverantwortung übernimmt.
Ich vertraue darauf, dass jeder seine eigenen Lektionen meistert.
Ich vertraue darauf, dass ich die optimale Lösung finde.
Ich vertraue darauf, dass ich in Sicherheit bin.
Viele weitere wertvolle positive Vertrauenssätze habe ich in meinem Blogbeitrag „Vertrauen ist Übungssache“ aufgelistet:
Glaubst Du daran, dass Deine Gedanken mit der Zeit Deine Realität erschaffen? Dann lohnt es sich, Dein Vertrauen zu stärken. Wer nicht vertraut, zieht z. B. Menschen an, denen man misstraut – für mich ist das ein Naturgesetz…
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Lass uns dieser Denkweise Adieu sagen.
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Tina (Dienstag, 10 April 2018 08:41)
Lieber Robert,
vielen Dank für diesen tollen Artikel. Vertrauen ist immer etwas, was aufgefrischt werden kann.
Viele Grüße
Tina