Egal, wie viel Lebenserfahrung jemand gesammelt hat, ob er berühmt ist oder unbekannt, Experte auf seinem Fachgebiet oder nicht, ob Therapeut oder Patient, Selbständiger oder Angestellter, arm oder reich, zufrieden oder unzufrieden, finanziell abgesichert oder nicht – wer auch immer:
Jeder hat eine Baustelle, und die meisten von uns haben gleich mehrere! Nicht wenige haben einen ganzen Berg vor sich, der eigentlich abzuarbeiten wäre. Manchmal sind die Konflikte und Probleme überwältigend, man bemerkt, dass man Schwachpunkte hat, und würde gerne anders reagieren, als man es in manchen Situationen getan hat. Aber gewisse erworbene Muster – häufig in Kombination mit Ängsten – verhindern authentisches Verhalten…
Ich zum Beispiel habe immer wieder Probleme mit meinem Kreuzbein, eigentlich müsste ich im Bereich der Lendenwirbel Muskelaufbautraining machen. Es wurde mir schon öfter gesagt. Ich weiß es, und doch bin ich manchmal zu faul für die Übungen. Da ist der Robert einfach selbst schuld, sobald er dann Beschwerden hat!
Oder meine Nase geht in vielen Situationen zu, und dann ärgere ich mich darüber, dass ich nicht gut atmen kann. Als energetischer Berater müsste ich sofort loslegen, nach den Ursachen zu forschen. Dahinter stecken natürlich Themen – meist von früher her. Ich müsste mir die Zeit dazu nehmen, um sie energetisch zu checken und zu klären, doch vielleicht kennst Du das auch:
Der Alltragstrott, die Ablenkungen und Verpflichtungen, die einen davon abhalten...
Du hast Deinen Alltag, hast genügend zu erledigen, nimmst Dir täglich viele Sachen vor, Details lenken Dich von den dringendsten Vorhaben ab und aus Zeitgründen schaffst Du vielleicht nur das Nötigste. Am Abend denkst Du Dir:
„Ach, ich wollte doch eigentlich noch etwas für meine Seele und meinen Körper tun. Mein Thema behandeln oder mich näher mit meinem Innenleben befassen…“
Aber: "Wieder nicht geschafft!" Da kann sich auf Dauer schon Frust ansammeln. Wer bei seinen Baustellen nicht in die Aktion kommt, der schleppt sein schlechtes Gewissen ständig mit. Aber vielleicht sind die meisten Menschen wie folgt gestrickt:
„Erst wenn es gar nicht mehr geht, die Schmerzen unerträglich geworden sind, dann macht man etwas!“
Kennst Du das auch? Im Grunde wird man vom Körper gezwungen. Man MUSS sich eine Auszeit nehmen oder einen Gang herunterschalten, oder man braucht einfach ein paar Tage Pause / Ruhe… Wer beispielsweise plötzlich auftauchende Wirbelblockaden kennt, der weiß, was das für ein Horror ist, wenn man sich nicht mehr (oder nur noch mit höllischen Schmerzen) bewegen kann.
Wie unbeschreiblich dankbar man wird, wenn so ein Symptom wieder verschwindet! Wenn der Wirbel wieder in seinen ursprünglich gesunden Zustand zurückkehrt und sich die umliegende Muskelregion entspannt! Ich bedanke mich nach so einer Phase bei meinem Körper und bei meiner inneren Weisheit, dass sie für eine Regulation gesorgt haben.
Das Bewusstwerden der dahinter liegenden Konfliktthemen beschleunigt den Heilungs- und Regulationsprozess!
Nur eine Salbe, Wärme oder Massage sowie die Hoffnung, dass es bald vorbei geht, reichen nicht aus. Häufig ist ein negatives Gedankenmuster verantwortlich für eine Blockade, und/oder gespeicherte und verdrängte Emotionen sind mitbeteiligt. Diese zu erkennen und das gegenteilige harmonisierende Muster zu finden, das ist die Aufgabe eines eigen-verantwortlichen Menschen (und eines guten energetischen Beraters).
Wer als Patient passiv bleibt und z. B. nur erwartet: „Der Arzt soll es richten...“, der braucht sich nicht zu wundern, wenn Therapiemaßnahmen keinen durchschlagenden Erfolg bringen.
Zurück zu den Baustellen: Hin und wieder kommen Klienten in meine Berliner Praxis, die eine ellenlange Liste mit Notizen mitbringen. Dort haben sie ihre Probleme, Konfliktthemen usw. aufgeführt.
Ich sage dann gleich:
„Es ist gut, dass du dir Gedanken gemacht hast, und wir können gerne die Punkte durchgehen. Durch die innerwise Behandlung klären sich gewisse Details automatisch. Wir werden aber mit dem
Armlängentest* prüfen, welche „Baustelle“ als Erstes dran ist…“
*(eine kinesiologische Testmethode, mit der man mit dem Unterbewusstsein des Patienten kommunizieren kann)
Beim Armlängentest achtet man auf die Muskelspannung und wann sich ein Arm verkürzt...
Deshalb liebe ich folgende (umfassende) Fragestellungen :
„Was schauen wir uns als Erstes an, was ist nach Bedarf und Notwendigkeit zum höchsten Wohl aller Beteiligten das Wichtigste oder Dringendste?“
„Wie viele Themen dürfen wir heute klären? Was ist nach Bedarf und Notwendigkeit zum höchsten Wohl aller Beteiligten?“
Das Unterbewusstsein des Ratsuchenden weiß genau, wie viel Klärungsarbeit verträglich ist, die Arme bzw. Daumen (melden) zeigen es deutlich. Ein erfahrener Coach fühlt es und wird das immer beachten…
Wer zu viel auf einmal lösen möchte, mit der „Brechstange“ gewaltsam vorgeht oder mit einem Konflikt anfängt, zu dessen Lösung das Innerste noch nicht bereit ist, der kann in die Starre geraten.
Beide, Therapeut und Ratsuchender, können in die Starre fallen! Die Sitzung wird dann holperig und unrund. Das System macht zu. Die Arme sind entweder auf „Ja“ oder auf „Nein“ eingefroren, d. h. egal, welche Frage gestellt wird, das System antwortet nicht mehr präzise.
„Eins nach dem anderen“ ist auf jeden Fall das Motto! Etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Es gibt ein asiatisches Sprichwort:
„Schau nicht auf den Berg vor dir,
den du bezwingen möchtest,
sondern konzentriere dich
auf deinen nächsten Schritt!“
Es könnte nämlich die Gefahr bestehen, angesichts eines allzu großen Bergs an zu bewältigender Arbeit zu resignieren bzw. die Flucht zu ergreifen.
Franz von Assisi sagt:
Auf der Suche nach einem Geistheiler...
Vor zwei Jahren gab es ein Thema, von dem ich wusste, dass ich es selbst nicht lösen kann. Kinesiologisch nachgeprüft kam heraus: Ich muss zu jemandem, der ebenfalls mit dem Muskeltest arbeitet, der jedoch außerdem Erfahrung im Bereich der Geistheilung hat. Wahrscheinlich auch deshalb, weil mich dieser Bereich schon lange fasziniert und ich neugierig bin, wie andere in ihrer Heilarbeit vorgehen.
„Vielleicht kann ich einige Inspirationen für meine Praxis mitnehmen“, dachte ich mir.
So machte ich mich im Internet auf die Suche. Dabei schwirrte permanent das Wort „Hamburg“ in meinem Kopf umher. Ich liebe diese Stadt, da ich dort über 2 Jahre gelebt habe. Wäre Berlin nicht
meine Wahlheimat, ich bin sicher, ich würde in Hamburg leben…
Ich befragte mein Unterbewusstsein:
„Ist es zu meinem höchsten Wohl nach Bedarf und Notwendigkeit, dieser Eingebung zu folgen?“ Meine Arme meldeten Ja! (Übrigens finde ich diese Formulierung allumfassend.)
„Ist der Heiler weiblich?“ Nein! „Männlich?“ Ja!
„Er praktiziert in Hamburg?“ Ja!
„Ist es zu meinem höchsten Wohl, nach Hamburg zu fahren und mich dort behandeln zu lassen?“ Ja!
Es dauerte eine Weile, bis ich aufgrund der Fülle der verschiedenen Info-Portale den richtigen Geistheiler gefunden hatte. Dank des Armlängentests war die Entscheidung dann doch schneller getroffen, als ich erwartet hatte.
Termin vereinbart – günstiges ICE-Ticket gebucht – und schon stand ich einige Wochen später vor einem charmanten Hamburger Gründerzeithaus, in dem sich die Praxis des Bioenergetikers befand.
Doch niemand öffnete, als ich den Klingelknopf drückte. „Hoffentlich hat der Heiler nicht meinen Termin verpeilt“, dachte ich. Ich rufe ihn an und frage mal nach! Doch am anderen Ende nur die Mailbox. „Mensch, da fahr ich knapp 300 km zu diesem Termin und jetzt das!“
„Ruhig bleiben, Robert, und positiv denken“ teilte mir eine leise innere Stimme mit.
Schließlich, nach einer Viertelstunde, kam ein gestresst wirkender Mann um die Ecke.
„Herr Plucinsky?“ begrüßte er mich. „Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich verspätetet habe – typisch Hamburger Berufsverkehr und dann auch noch der Parkplatzmangel!“
Für mich war das nicht schlimm – ich habe dafür Verständnis. Ich war ja froh, dass ich nicht ohne Behandlung wieder abziehen musste. So saßen wir an einem Tisch in seiner Behandlungspraxis, mittlerweile duzten wir uns, und mir fiel auf:
Der Therapeut hatte eine rote Nase und verquollene Augen. Hey, das kenne ich – eindeutig Heuschnupfensymptome! Im gleichen Augenblick musste er mehrfach laut niesen. Ihm war es sehr peinlich, weil er zudem immer sein Taschentuch zum Schneuzen benutzen musste, seine Nase lief.
„Entschuldigung vielmals, zur Zeit habe ich eine Heuschnupfen-Attacke. Es tut mir leid, dass ich hier so herumschniefe…“
Für mich war das kein Problem, ich wusste, wie er sich fühlte, denn auch ich hatte früher heftigen Heuschnupfen. In starken Pollenflug-Phasen ist man wie ausgeliefert. Er hatte mein Mitgefühl.
Ein Geistheiler, der mich beeindruckte
Dafür beeindruckte mich, wie schnell er mit dem Muskeltest meinen Konflikt herausfand! (Er nutzte eine andere kinesiologische Testmethode, mit der man beim Nachprüfen viel mehr Kraft aufwenden
musste. Anscheinend kannte er den viel einfacheren Armlängentest noch nicht.)
Ich hatte eine Emotion meiner Mutter gespeichert, als ich vier Jahre alt war. Zwar wusste ich, dass man immer fragen soll, ob man irgendein Thema oder ein Gefühl etc. für jemanden trägt, doch was
mich betrifft, war ich dieses Mal richtig blind. Er half mir bei der Bewusstwerdung. Wir sprachen über Details, und ich hatte einen Aha-Effekt nach dem anderen. Es war absolut richtig gewesen,
die weite Reise hierher zu machen, da war ich sicher!
Etwas Neues war für mich:
Er zog das übernommene Gefühl aus meinem Wurzelchakra mit einem Kristall heraus. Es war ein handgroßer Amethyst in Form eines Obelisken. Ich fand das faszinierend und inspirierend und bemerkte, dass nach der Prozedur etwas Positives in Gang kam, dass sich etwas verabschiedet hatte. Ich persönlich liebe ja Heilsteine! Somit war die Assoziation zu seiner Vorgehensweise auch positiv.
„Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass deine Maßnahmen helfen werden“, teilte ich ihm mit.
„Und weißt du, was ich dir noch sagen muss?“ Die Augen des Heilers blickten mich fragend an, als würde er von mir eine kritische Anmerkung erwarten.
„Du hast mich durch Deine Heuschnupfen-Attacke und das, was Du heute gemacht hast, daran erinnert, dass man nicht zu 100 Prozent heil sein muss, um anderen Menschen zu helfen! Ich danke dir dafür!“
Er war einen kurzen Moment verdutzt, bevor er mich dankbar anlächelte.
Die Behandlung war erfolgreich – ich ahnte, dass ich Geduld aufbringen musste, es dauerte vier Wochen, bis ich eine deutliche Veränderung spürte. Mein Impuls, einen Heiler aufzusuchen, der nicht
in Berlin praktizierte, war also richtig gewesen.
Diese Prozedur mit dem Kristall mögen Skeptiker als Esoterik-Kram bezeichnen, doch für mich zählt das Resultat!
Wir müssen nicht perfekt sein, um andere Menschen zu unterstützen...
Jeder, der als Coach oder Therapeut arbeitet, wird mir sicherlich bestätigen, dass man hin und wieder Selbstzweifel hat, oder? Wir können also die Selbstheilungskräfte unserer Klienten stärken und sie in ihrer Entwicklung unterstützen, auch wenn wir nicht perfekt sind! (Voraussetzung ist natürlich, dass man frei von Projektionen und energetisch klar ist!)
Oder um es anders zu formulieren: Du kannst anderen therapeutisch helfen, selbst wenn Du eigene Baustellen hast! Niemand ist zu 100 Prozent heil!
Du bist gar kein Berater, beschäftigst Dich aber schon länger mit den geistig-seelischen Hintergründen von Symptomen? Auch hier gilt das Gleiche: Trotz eigener ungeklärter Themen besteht die
Möglichkeit, Dein Umfeld mit Deinen Gedanken zu inspirieren und Erkenntnisse weiterzutragen...
Also liebe Leserin, lieber Leser. Wenn Du vor hast, energetischer Berater, Coach, Therapeut oder Heilpraktiker zu werden, aber noch zweifelst, dann erinnere Dich an meine Aussagen! ;)
Kommentar schreiben
Helge (Sonntag, 01 April 2018 17:04)
lieber Robert, vielen Dank für Deine geteilte Erfahrung.
Ich bin so froh, dass wir uns da helfen können, wo die eigene "Kunst" aufhört und mit der energetischen Betrachtung näher an die Wurzeln der Beschwerden kommen können. Zum Glück gibt es ja jeden Tag wieder was zu lernen.