Hast Du auch die Petitionen zum Verbot von Glyphosat unterstützt? Was haben wir uns über Großkonzerne wie Monsanto aufgeregt - monatelang!
Wie war Deine Reaktion, als die EU-Kommission kürzlich und in letzter Minute doch die Wiederzulassung von Glyphosat für 18 Monate genehmigte? Hast Du Dich darüber geärgert und geschlussfolgert: "Unser Widerstand hat nichts gebracht! Erneut haben weltweit agierende Firmen ihren Willen durchgesetzt! Wir Bürger sind machtlos..."?
Oder konntest Du Dich freuen und dachtest? "Das ist ein großer Erfolg! Immerhin wurde aufgrund des Drucks der Bevölkerung die Genehmigung für den weiteren Einsatz dieses Giftes statt für 15 Jahre nur für 18 Monate erteilt!"
Bist Du also ein Optimist und siehst die kleinen Fortschritte? Oder bleibst Du pessimistisch und bist sicher: "Wenn Glyphosat verboten wird, kommt ein anderes Mittel zum Einsatz..."?
Alles eine Sache der Sichtweise! Und diese entscheidet darüber, ob Dein Energielevel oben bleibt oder rapide in den Keller geht...
Das Pflanzenschutzmittel (wie paradox diese Bezeichnung doch ist) wird beispielsweise unter dem Namen "Roundup" vertrieben. Es steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Unabhängige Wissenschaftler, Naturschutzverbände und Gesundheitsorganisationen warnen seit Jahren vor dem Einsatz dieses Herbizids.
Laut neuester Studien vernichtet es nicht nur Unkraut, sondern auch positive Darmbakterien, negative Darmkeime hingegen werden sogar gefördert! Wozu das langfristig in unserem Darm führt, können wir uns denken. Aufgrund der öffentlichen Diskussion wurde in vielen Ländern und Gemeinden die Verwendung verboten bzw. eingeschränkt. Das sollte auf jeden Fall zu denken geben.
Viele gentechnisch veränderte Ackerpflanzen werden auf der ganzen Welt mit Glyphosat behandelt. Mit dieser Idee sicherten sich die Saatgutkonzerne auch den fortwährenden Absatz ihrer Unkrautvernichtungsmittel. Untersuchungen ergaben, dass Glyphosat mittlerweile fast überall nachweisbar ist:
Im Urin der Weltbevölkerung, in Futtermitteln, vor allem in Soja z. B. für Rinder, in konventionell angebauten Baumwoll- und Agrarprodukten. Sogar im Bier fand man es bereits u.v.m. Eigentlich logisch, die meisten Landwirte, die nicht ökologisch bzw. biologisch anbauen, spritzen ihre Erzeugnisse mindestens ein Mal gegen Schädlinge und Unkraut.
Was wir bei der ganzen Sache nur selten bedenken:
Die Proteste der Pflanzengift-Gegner (auch meine) richteten sich in der Öffentlichkeit bisher hauptsächlich an die Produzenten. Ich fragte mich schon oft:
"Wie können Inhaber einer Firma ruhigen Gewissens Gifte produzieren, die auf Dauer Mensch, Tier und Umwelt schädigen? Wie können sie damit ohne irgendwelche Bedenken Geld verdienen? Haben sie kein ethisches Gewissen? Blenden sie alles aus? Ist es ihnen egal? Meinen sie damit etwas Gutes zu hinterlassen? Machen sich diese Menschen überhaupt darüber Gedanken, welche Umwelt ihre Kinder in einigen Jahrzehnten vorfinden werden, wenn ihre Herbizide weiterhin abgesetzt werden?"
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen: Meine Abneigung und mein Unverständnis verstärkten meine innerliche Negativität. Ich war wütend auf die Großkonzerne! Ich assoziierte mit ihnen automatisch die Begriffe Skrupellosigkeit, Profitgier, Manipulation und Machtstreben... Nun habe ich keine Lust mehr, mich von meinen Gedanken herunterziehen zu lassen.
Worauf ich die Aufmerksamkeit lenken möchte: Wir wissen, wir leben in einer Marktwirtschaft. Das Angebot wird durch die Nachfrage bestimmt! Keine Firma hält an einem Produkt fest, wenn es dafür keine Käufer gibt und damit kein Geld verdient werden kann!
Millionen Tonnen von Glyphosat wurden seit der Markteinführung im Jahre 1974 gekauft und auf Landwirtschaftsflächen (aber auch in Kleingärten) ausgebracht. Ich möchte jetzt nicht anklagen, aber statt mich über die Hersteller zu entrüsten, fände ich einen Appell an die Käufer (vor allem an Bauern) angebracht. Deshalb frage ich:
Liebe Landwirte, die ihr Roundup oder andere Pflanzengifte versprüht:
- Warum habt ihr diese Mittel gekauft, obwohl ihr wisst, dass sie auf Dauer wahrscheinlich Krebs und andere Krankheiten verursachen?
- Warum verwendet ihr sie und blendet aus, dass sich Herbizide, Fungizide und Pestizide in Böden, in Tieren, die wir essen, in unserem Körpergewebe und natürlich im Grundwasser anreichern?
- Warum ignoriert ihr, dass je nach Menge dadurch Mikroorganismen, Bienen und andere wichtige Nützlinge sterben können?
- Warum fördert ihr die Absätze von Monsanto & Co. mit Eurer Kaufentscheidung?
Macht ihr das, weil ihr keine andere Wahl habt? Weil ihr das genmanipulierte Saatgut gekauft habt, das ohne Roundup nicht funktioniert? Ist es Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit? Seid ihr
gezwungen, billig zu produzieren, weil ihr sonst nicht überleben könnt?
Ist eine ökologische Anbauweise unbezahlbar? Gibt es keine Alternativen? Macht ihr es deshalb, weil die Discounter bzw. die Abnehmer eurer Landwirtschaftsgüter die Preise drücken? Spritzt ihr,
weil Verbraucher nur makellose Früchte wünschen und im Supermarkt alles Obst und Gemüse liegen lassen, das nicht tip-top und einwandfrei aussieht?
Beklagt ihr euch über unwissende Verbraucher, die alles am liebsten nur extrem günstig und zusätzlich auch noch ökologisch wollen? Erklärt es mir bitte, damit ich eure Motivation verstehen kann.
Ähnliches möchte ich auch die Kleingärtner fragen:
- Was stört euch so sehr an natürlichem Unkraut? Warum gießt ihr mit dem Glyphosat-Wassergemisch die Ritzen eurer Pflastersteine, damit kein Grün dazwischen wächst? Wieso flämmt ihr das störende und wildwachsende Kraut nicht mit einem Brenner ab und kehrt das Verbrannte danach einfach weg? (Infos über Abflammgeräte)
- Wieso darf zwischen den Grashalmen eures Rasens nichts anderes wachsen? Welcher unnatürlichen Idee folgt ihr überhaupt?
- Weshalb verdrängt ihr die Tatsache, dass Gifte sich nicht einfach auflösen, sondern mit den Jahren unser Grundwasser verseuchen? Und das auf Kosten der Umwelt, nur, damit euer Grundstück eurem Schönheitsideal entspricht?
Mir ist unklar: Wo bleibt bei den Bauern das Verantwortungsbewusstsein für die Natur, die Böden sowie für nachfolgenden Generationen? Wieso beschäftigt sich die Mehrheit nicht mit alternativen Anbau-Methoden, die die Gesundheit fördern? Ist es zu teuer? Nicht finanzierbar? Steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Erwirtschaftetem? Wenn dem so ist, dann ist deren Einnahmequelle fragwürdig und möglicherweise das gesamte System auf Dauer sinnlos, oder?
Okay, ich bin kein Landwirt, jedoch glaube ich, dass besonders die Menschen, die Lebensmittel produzieren, eine große Aufgabe haben - sie sorgen für das Wohlergehen der Bewohner des Landes und der gesamten Erde! Was hinterlässt man, wenn man Ungesundes in die Welt bringt?
Wer an Karma glaubt, der weiß: "Alles, was ich aussende, bekomme ich wieder zurück - meine Taten werden immer Folgen nach sich ziehen. Was ich säe, das werde ich ernten..." Wenn es Karma und Reinkarnation geben sollte, dann wäre es schlau zu prüfen, was man "sät".
(Das gilt ebenfalls für uns, die über Regierungen, Entscheider, Großkonzerne und Anwender wütend sind...)
"Obst und Gemüse sind ja soooooo gesund!"
Da wir gerade beim Thema Gesundheit sind, hier fällt mir noch ein: Worüber ich mich schon lange wundere, dass Menschen und die meisten Medien komplett ausblenden, dass konventionell angebautes Obst und Gemüse überwiegend gespritzt sind.
Es wird in der Werbung der Discounter immer die Frische und das Aussehen betont und wie wichtig der Verzehr von gesunden Nahrungsmitteln sei, aber wenn man z. B. einen Apfelbauern fragt, wie es sein kann, dass seine Äpfel so schön aussehen, und die Antwort bekommt: "Wir setzen während des Wachstums bis zu 15 mal Pflanzenschutzmittel ein", dann schockt mich diese Tatsache!
Jetzt sind wir als Verbraucher unterbewusst so gepolt (ich möchte fast schon sagen "so blöd"), dass wir immer zu den schönsten Obst- und Gemüsesorten greifen. Der Handel und die Produzenten wissen das und versuchen den Wünschen zu entsprechen, sonst sinkt der Absatz. Damit alles perfekt aussieht und bei der Lagerung nicht sofort verschimmelt, werden die Lebensmittel behandelt...
Hinzu kommen Ärzte und Medien, die uns regelmäßig auffordern: "Esst mehr Früchte usw.! Da sind so viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe drin!" Doch, was bringt es, wenn ich mir gleichzeitig mit den vitaminreichen Erdbeeren, Johannisbeeren, der Banane, dem Apfel, den super verlockenden Weintrauben einen für meinen Organismus schädlichen Pestizid-Cocktail einverleibe?
Was ist, wenn die vielen Allergien, Autoimmunerkrankungen usw, an denen wir und vor allem schon viele Kleinkinder heutzutage leiden, durch die Schädlingsbekämpfungsmittel und/oder Fungiziden (die z. B. Schimmelpilze und deren Sporen abtöten) verursacht werden? Sie sind nicht nur in dem, was wir essen, sondern auch in der Bekleidung, die wir anziehen, den Sofas, auf denen wir sitzen, den Teppichen, die wir uns ins Wohnzimmer legen usw.
Da hilft nur eines: Ökologische Erzeugnisse bevorzugen, auch wenn sie teurer sind.
Wenn man die Umweltschäden und die Gesundheitskosten, die aufgrund von Vergiftungen nach Jahren entstehen, in den Preis konventioneller Produkte mit einrechnen würde, wären diese um ein Vielfaches teurer. Nur, wer achtet darauf?
Ich wünsche mir bald die Zeit herbei, in der es nur noch Firmen gibt, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und einer gesunden Ethik und Moral folgen. Betriebe, die nicht das höchste Wohl, nämlich die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen an vorderste Stelle setzen, werden irgendwann keine Chancen mehr haben.
Unternehmer, die mit ihren Aktivitäten die Umwelt schädigen, ihren Mitarbeitern keine guten Arbeitsbedingungen sowie keine ausreichende Bezahlung bieten, wird es eines Tages nicht mehr geben.
Es tut sich etwas im Bewusstsein der Verbraucher! Wir machen uns immer mehr Gedanken über die Hintergründe der Herstellung und wollen nicht mehr alles hinnehmen wie bisher. Die "Hauptsache billig"-Mentalität und Gleichgültigkeit schwindet glücklicherweise...
Wir haben die Macht zu entscheiden, welche Konzerne am Leben bleiben und welche nicht, und zur Not können wir auf die Straße gehen und protestieren! (Das sollten wir uns öfter trauen...)
Und was die Glyphosat-Debatte betrifft: Ich persönlich wünsche mir, dass Regierungen aller Staaten weiterhin nach dem Vorsorgeprinzip handeln und damit gesundheitliche Risiken für Mensch, Tier und Umwelt im Voraus verhindern. Das Wohlergehen und die Unversehrtheit aller sollte im Vordergrund stehen und nicht das Profitstreben einflussreicher Konzerne. Die Folge wäre ein dauerhaftes Aus für glyphosathaltige Produkte...
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