Leichter gesagt als getan! Zweifel behindern uns, sie machen unsicher und führen dazu, dass wir uns nicht entscheiden können. Seit ich denken kann, war ich am Zweifeln. Regelmäßig bemerkte ich, wie in mir Ängste aufstiegen, sobald ich einen Entschluss fassen musste:
"Was ist, wenn es die falsche Entscheidung ist? Was ist, wenn ich einen Fehler begehe? Was ist, wenn ich am Ende auf die Nase falle und nachher schlechter dastehe als vorher?"
Zu zweifeln kann einen fast verrückt machen. Egal ob Selbstzweifel oder das permanente In-Frage-Stellen von gutgemeinten Ratschlägen, religiösen Überzeugungen und Meinungen anderer. Bei mir entwickelten sich früher fast schon paranoide Züge: Sobald ich eine Wahl treffen sollte, fühlte ich mich überfordert. (Selbst Termine für Treffen im Voraus festzulegen war mir unbehaglich! Unfassbar, oder?)
Bin ich denn hier der Einzige, der zweifelt?
Ich verglich mich mit Freunden und Bekannten: Es schien so, als gäbe es nur Leute um mich herum, die keinerlei Zweifel hatten. und die mir das Gefühl vermittelten, sie hätten ihr Leben "im Griff" und wüssten immer sofort, was zu tun ist.
Ein banales Beispiel: Mir kam es so vor, als wäre ich nur von Menschen umgeben, die sich z. B. im Restaurant nach 30 Sekunden entscheiden konnten, was sie essen werden (während ich eine halbe Ewigkeit brauchte). Wenn ich in einem Lokal schon bei der Speisenauswahl solche Schwierigkeiten hatte, kannst Du Dir vorstellen, wie es mir bei viel wichtigeren Dingen ging?!
Es gab Zeiten, in denen ich neidisch auf Menschen wurde, die in ihrem Alltag auf Anhieb das auswählten, was ihnen spontan zusagte - solche, die keine Zweifel kannten.
"Was ist, wenn es am Ende nicht gut wird?" fragte ich diese Personen manchmal.
Die Antwort war oft mit einer gewissen Gelassenheit gepaart:
"Dann habe ich halt Pech gehabt und muss mit den Konsequenzen leben!" oder "Dann ziehe ich die Sache trotzdem durch!"
Solche Aussagen ließen in mir Bewunderung aufsteigen, ich selbst traute mich das nicht.
Zweifel weisen auf einen Konflikt hin!
Zweifler sind die ewigen Sucher, immer unzufrieden, fast nie glücklich. Ständig in Sorge, ob es nicht eine bessere Entscheidung gibt. Selten können solche Menschen die Gegenwart genießen. Entweder sind sie mit ihren Gedanken in der Vergangenheit und bedauern Situationen, in denen sie meinen, einen Fehler begangen zu haben, oder sie flüchten permanent in die Zukunft in der Hoffnung, dass ihr Leben irgendwann besser werden kann...
Jedoch nur, wenn sie richtig entscheiden! Aaaaaargh! :-/
Das ist die eine Seite des Zweifels - jetzt kommt das große Aber. Zweifel haben auch etwas Positives! Jahrelang hatte ich mich nur auf das Negative konzentriert und gedacht: "Ich kriege es nicht hin, mein Charakter ist einfach problematisch!"
Zweifel teilen Dir mit, dass etwas nicht stimmt!
Zweifel sind ein Hinweis dafür: Du befindest Dich in einem Konflikt zwischen Deinem Bauchgefühl (welches mit Deiner Seele verbunden ist) und Deinem Verstand. Der Verstand - oft geprägt von Eltern, Lehrern, der Gesellschaft etc. - kennt viele Optionen. Das Gedankenkarussell dreht sich ständig, weil Ängste da sind:
"Es könnte etwas Besseres geben!", "Ich will Sicherheit und kein Risiko!" und
"Ich will nicht, dass es mir später schlechter geht!"
Doch es geht im Leben immer darum (und das kann ich nach vielen Fehlentscheidungen mit meinen heutigen 44 Jahren sagen):
Höre und vertraue auf Dein Bauchgefühl! Es hat eine Verbindung zu Deinem Herzen! In Dir gibt es eine Instanz, die genau weiß, was richtig und wichtig in Deinem Leben ist!
Ein Beispiel, welches ich immer wieder gerne nenne:
Wenn ein Arzt Dir eine bestimmte Therapie oder OP vorschlägt und plötzlich innere Zweifel aufsteigen, obwohl der Mediziner ein Spezialist ist, dann beachte das! Seine Worte mögen für Deinen Kopf vernünftig klingen, doch Dein Zögern hat einen Grund!
Leider überhören wir diese leise Stimme ziemlich häufig. Es gibt unzählige Autoren, die dies in ihren Büchern immer wieder betonen.
Konzentriere Dich auf Deine Körpermitte oder Dein Herz
Hör auf zu zweifeln! Damit meine ich: Trau Dich, Entscheidungen zu treffen - ansonsten bereust Du später einmal, etwas nicht ausprobiert zu haben! Leider bringt
uns das in Kinderzeiten niemand bei...
Wir haben die Aufgabe, das Vertrauen in die eigene innere Stimme erst wieder zu entdecken und uns von Meinungen des Umfeldes frei zu machen.
Dazu braucht es zwar Konsequenz und eine gewisse Übung, aber es ist möglich! Such Dir zur Unterstützung Gleichgesinnte und meide den Kontakt zu Skeptikern, die negativ denken und regelmäßig mit diesen Sätzen kommen: "Was ist wenn...?", "Sei doch vernünftig!", "Man kann nicht alles haben!" und "Geh lieber auf Nummer Sicher!"
Ein Tipp: Fokussiere Dich bei Deinen Vertrauensübungen und besonders bei Entscheidungen immer auf Deine Körpermitte - weg vom Kopf. Lass die Gedanken, die auftauchen, einfach ziehen und konzentriere Dich immer wieder auf Deine Mitte. Gut finde ich auch folgende Idee, z. B. bei Kurzmeditationen oder wenn Du merkst, dass Du grübelst, nervös und unruhig wirst, weil Dein Verstand wieder in Panik geraten ist:
Gehe dorthin, wo Du einen Moment für Dich alleine sein kannst. Lege Deine rechte Hand auf Dein Herz, konzentriere Dich auf diese Berührung und atme langsam tief ein und aus.
Mit dieser Praxis habe ich gute Erfahrungen gemacht: Bei mir hat das eine wirklich beruhigende und zentrierende Wirkung. Zwei bis drei Minuten täglich reichen aus.
Stehst Du vor einem großen Entschluss?
Dann schlafe eine Nacht über Deine Optionen! An einem Abend gehst Du mit der einen Entscheidung, am nächsten Abend mit der gegenteiligen Idee schlafen. Danach beobachte: Wie bist Du eingeschlafen? Wie war die Nacht? Was hast Du geträumt? Wie und mit welchen Gedanken bist Du aufgewacht? Hast Du am Morgen viel oder wenig Energie verspürt? Vergleiche!
Das, was Du wahrnimmst, wird Dich auf Deinem Weg leiten und Dir helfen, eine Wahl zu treffen! Denke daran, Dich dabei nicht selbst unter Druck zu setzen oder von Mitmenschen unter Druck setzen zu lassen!
Falls es Dir nicht gelingt, gibt es immer noch den Armlängentest, der helfen kann, herumschwirrende Ideen zu überprüfen. (Und manchmal braucht es einen neutralen Außenstehenden, z. B. einen Coach oder Impulsgeber, der Dich dabei unterstützt.)
Hör nicht auf zu zweifeln, wenn Du merkst: Das Angebot oder die Optionen passen noch nicht.
Fühlst Du, der richtige Zeitpunkt ist noch nicht da, oder weißt Du noch nicht genau, was Du willst, dann darfst Du Dir Zeit lassen! Halte Deine Augen und Ohren trotzdem offen im Vertrauen, dass die richtigen Impulse auf Dich zukommen werden (durch Menschen, Bücher, Berichte usw.)
In der Zwischenzeit darfst Du zweifeln, soviel Du willst - nimm diese Gefühle an! Mach es nicht so wie ich, indem Du Dich für diesen Zustand permanent kritisiert und Dich damit abwertest.
Warte einfach noch ab - bis die Zweifel der Sicherheit weichen und Du Dich aus tiefstem Herzen Ja zu sagen traust.
Meine Erkenntnis ist: Am Ende ist doch alles gut, so wie es ist. Alles, was sich zeigt(e) hat einen Sinn - auch die Zweifel...
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Patricia (Sonntag, 17 April 2016 12:52)
Lieber Robert,
vielen Dank für einen weiteren inspirierenden Artikel!
LG
Patricia
Seelenforscher.eu (Sonntag, 17 April 2016 22:02)
Liebe Patricia,
vielen Dank für Deine Wertschätzung. Ich freue mich, wenn Dich einige Inspirationen im Alltag begleiten.
Viele Grüße aus Berlin
Robert :)