Schon einmal so einen ähnlichen Satz von jemandem gehört? Ich bereits mehrfach!
Wie oft hatte ich selbst Jobs, die mir keinen Spass gemacht haben! Damals dachte ich: "Es muss ja irgendwie Geld reinkommen. Man kann nicht alles haben", "Robert, da musst du durch - Zähne zusammenbeissen" oder "das hältst du schon aus, freu dich auf deinen Feierabend"...
Dann kenne ich Sprüche, wie: "Glaubst du, das Geld verdient sich von alleine?" / "Man muss hart arbeiten, im Leben!" /"Spaß? Was heißt hier Spaß? Du musst ja irgendwie auf eigenen Füßen stehen und überleben!"
Kommt Dir das bekannt vor? Diese gedankliche Einstellung ist für mich heute richtig fragwürdig. Auf jeden Fall klingt alles nicht wirklich sympathisch. Da schwingen nämlich negative Überzeugungen mit, von Leuten, die mit ihrer Berufswahl und ihrer Arbeit nicht so schöne Erfahrungen gemacht haben. Die älteren Generationen gaben diese Prägungen an die Jüngeren weiter, und die wiederum glaubten das, was ihnen vorgelebt und vorgedacht wurde.
Diese Sichtweisen über das Berufsleben, die für mich überwiegend die Angst als Grundlage haben, (Angst, seine Rechnungen nicht bezahlen zu können, Angst zu verhungern usw.) lassen natürlich keinen Platz für Gedanken, wie:
- "Arbeit kann auch Freude machen und leicht sein!"
- "Wenn ich das mache, was mich begeistert, bei dem mein Herz wirklich ja sagt, kommt das Geld von ganz alleine!"
- "Erfülle ich meine Lebensaufgabe, ist meine Existenz sicher und mir stehen genügend Kraftressourcen zur Verfügung!"
- "Folge ich meiner Berufung, liebe ich das, was ich tue und habe Freude daran, dann kommt mir die Arbeit nicht wie Arbeit vor!"
- "Bin ich in einem Bereich tätig, der mir liegt, strengt es mich auch weniger an!"
Wenn ich zurückdenke, muss ich zugeben: Ich habe mich früher vorwiegend nur auf das Geld konzentriert und meinem Unternehmervater geglaubt (der sein Leben lang hart gearbeitet hat und es immer noch tut. Sicherlich hatte er die Absicht, dass es meinem Bruder und mir einmal besser gehen wird als ihm selbst).
Natürlich fragte ich mich mit 16 was ich beruflich machen wollte, nur war ich unsicher und unentschlossen. Meine Eltern waren Gastwirte, ich kannte von zu Hause nichts anderes. Eigentlich war mir schon sehr früh klar, dass ich nicht wie mein Vater Koch werden wollte - mir schien es zu anstrengend.
Mein Kopf entschied sich dann doch zu einer Kochlehre in München. Damals ignorierte ich mein Bauchgefühl völlig. In der Lehrzeit hatte ich kaum Spaß, es gab viel Druck. In der klassischen Gastronomie geht es oft zu wie in Bundeswehrkasernen - sehr autoritär - gar nicht meine Welt. Ich bin damals täglich mit der Angst, Fehler zu machen zur Arbeit gegangen und war total unglücklich.
Umso mehr bewundere ich Leute, die gerne in die Arbeit gehen, weil sie ihren Beruf lieben!
Es geht im Leben darum, dass Du das machst, was Du liebst - beruflich wie privat!
Wurde auch Dir früher eine andere Motivation eingeprägt? Existenzängste inklusive, die das Vertrauen ins Leben gekillt haben? Mit dem Bestreben unsere Fixkosten zu sichern sind wir Meister im Aufschieben unserer beruflichen Träume geworden: "Wenn ich irgendwann genügend Geld zusammen habe, dann beginne ich endlich mit dem, was ich wirklich will..."
Wenn ich nicht das mache, was ich liebe, zeigen sich im Lebensalltag Hindernisse, Verzögerungen und Blockaden - alles wird irgendwann schwer und mühsam! Als junger und unerfahrener Mensch hält man das noch aus (der Energieverlust kann abgepuffert werden). Später klappt es nicht mehr ohne Weiteres, schon gar nicht das Herauskatapultieren aus dem selbst kreierten Sumpf!
So überstehen wir Jahre in ungeliebten Berufen, schieben auf und schieben auf. Das Problem dabei ist: Unser Innerstes kann es immer weniger gut ertragen. Die Seele meldet sich anfangs mit Frustgefühlen, später, wenn nichts verändert wird, mit melancholischen Stimmungen. Und zum Schluss schreit sie in Form einer Depression oder eines Burnouts...
Früher, z. B. nach dem Krieg, stellte sich die Frage nicht, ob es erträglich ist. Die Menschen waren froh, wenn sie mit ihrer Arbeit ihr Überleben sichern konnten und etwas zu essen hatten. Im Vergleich zu damals leben wir heute im Paradies...
Unsere Bedürfnisse haben sich geändert. Heute wollen wir besondere Erlebnisse, die Welt sehen, Zufriedenheit, Chancen zur Weiterbildung und Selbstverwirklichung. Manche brauchen Statussymbole und Luxus etc. Doch wem hautpsächlich alles zur Verfügung steht, bemerkt früher oder später: Der Konsum übersättigt und wird reizlos, macht nicht unbedingt glücklich und lässt eine Sinnleere entstehen.
Da wir heute als Bewohner westlicher Nationen nicht mehr hungern und um unser Leben bangen müssen, ist die Chance und Zeit für die Seele da, ihre Potenziale zu verwirklichen. Unser Innerstes weiß das! Deshalb reicht uns die Motivation "Egal-was-Hauptsache-Geld-verdienen" nicht mehr!
Ein ungeliebter Job führt zu Energieverlusten, und das laugt mit der Zeit aus
Machen wir trotz dieser Tatsache etwas, was uns widerstrebt, nur des Geldes wegen, verlieren wir kostbare Energie! Dies führt langfristig zu einem Energiemangel = Geldmangel und die Folge ist: Das Erwirtschaftete reicht meist doch nicht, um seine wahren Wünsche zu realisieren und zu finanzieren! Und wenn es dann nach einigen Jahren doch so weit sein sollte, dann sind viele zu k.o., zu ausgebrannt, zu krank oder was auch immer, um endlich die eigenen Herzensvorhaben umzusetzen.
Ich bin überzeugt: Unsere Seele ist mit einigen Aufgaben auf die Welt gekommen, mit bestimmten Qualitäten, Vorlieben und Talenten. Die Seele sehnt sich im Grunde danach, diese zu leben. Sie will das Potenzial anderen zur Verfügung stellen. (Sind wir hier schon beim Sinn des Lebens?)
Siehst Du das ähnlich?
Jeder Mensch hat eine Lebens- oder Seelenaufgabe und ist auf dieser Welt zu etwas berufen. Nur heißt das nicht automatisch, dass dies auch tatsächlich in Form eines Berufes ausgedrückt werden muss, der die Existenz sichert. Es kann ebenso eine Nebentätigkeit sein, die ich im Privaten ausführe, z. B. ehrenamtlich zu arbeiten, andere mit meiner handwerklichen Begabung oder mit meiner Kreativität zu inspirieren u.v.m.
Für mich selbst ist nur wichtig zu wissen:
"Was ist meine Berufung, was ist mein Ding, wofür bin ich da?"
Sowie: "Wie kann ich den anderen und meinem Umfeld mit meinen Talenten dienen?"
Trotz aller Hindernisse, die beim Umsetzen der Berufung in die Praxis auftauchen können, bin ich optimistisch: Mein Dasein dient dazu, dass die Welt ein klein wenig besser wird. Auch Du?
Die Frage ist nur, für welche Aktivitäten ich mich dann tatsächlich entscheide. Deshalb liebe ich es, zu erarbeiten oder herauszufinden, wozu jemand berufen ist. Kinder, z. B. meine Nichten, beobachte ich gerne, um zu entdecken, was ihnen leicht fällt, was sie gut können, für was sie sich interessieren. Wer es weiß, wer seine Stärken und Besonderheiten kennt, der geht anders durchs Leben - selbstsicherer, erfüllter und motivierter.
Darum will ich Dich ermuntern: Finde jetzt Deine Berufug! Finde das, was Du wirklich liebst, und gebe mit Geduld und Vertrauen step by step alles dafür, es in die Praxis umzusetzen! Ohne gedankliche Beschränkungen...
Die Zeit ist reif!
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Nguyen thi hong Minh (Donnerstag, 07 Januar 2016 01:08)
Lieber Robert
Du hast ganz Tolle Blog !Ich danke dir Herzlich für deinen wunderbare Erfahrung !
Ich denke so oft an Dich !(die Zeit in Freiburg)
Ich bin sehr Stoll auf Dich und freue mich sehr dein Blog zu lesen !
Seelenforscher.eu (Samstag, 16 Januar 2016 12:29)
Liebe Hong Minh,
vielen Dank für Dein Feedback und Deine Wertschätzung. Ich freue mich sehr, wenn Dir die Themen in meinem Blog gefallen. Auch ich erinnere mich gerne an Deine herzliche Art während des Seminars.
Viele Grüße aus Berlin
Robert :)